Verein, Top3, Top7 | Mittwoch, 05. April 2017

"Wir haben keinen Stinkstiefel im Team"

BRUNO-Interview mit Abwehrmann Ronny Surma

Aus dem Stadionheft BRUNO vom 2. April gegen den BFC Dynamo:

Ronny Surma ist ein Dresdner Junge und ist nach einer halben Saison 2013 im Sommer 2015 zum 1. FC Lok zurückgekehrt. Im BRUNO-Interview spricht der 28-Jährige über seine Sangeskünste, Nackenschmerzen, den Teamgeist der Regionalligatruppe und seine Liebe zum Bundesland Sachsen.

Wir haben gehört, dass auf der Weihnachtsfeier der Mannschaft jeder Spieler dem Weihnachtsmann ein Gedicht vortragen oder ein Lied vorsingen musste. Was war dein Beitrag?
(lacht) Das stimmt, jeder musste etwas vortragen und sich zum Ei machen. Ich hab „Der 12. zwölfte Mann“ gesungen. Ich musste schließlich etwas finden, was kurz ist und was ich kenne. Aus meiner Kindheit und Jugend kannte ich dieses Lied ja sehr gut. (lacht)

Nun zur Gesundheit: Wie geht's deinem Rücken?
Der ist noch dran! Es gibt schon manchmal Tage, da spüre ich ihn etwas mehr. Rücken und Nacken sind meine Problemzonen. Aber ich fühle mich zurzeit wohl und einsatzfähig. Wollen wir hoffen, dass es so bleibt.

Zwischenzeitlich war ja gar nicht klar, wie genau du behandelt werden sollst und kannst. Beim 3:0 gegen Luckenwalde am 21. März standest du dann als Kapitän auf dem Feld, weil Markus Krug und Robert Zickert nicht mitmischten. Wie waren die vergangenen neun Monate für dich?
So wie es zum Anfang der Saison war, kannte ich das nicht. Ich habe bei Krugis Hochzeit im Juni wieder Probleme mit dem Nacken bekommen. Dann haben wir gesagt: 'Du gehst mal drei Tage nach Dresden und lässt dich behandeln, danach kommst du ins Trainingslager nach.' Daraus wurden drei Monate. Bei meinen zwei Bandscheibenvorfällen in der Oberliga-Saison hab ich trotzdem gespielt, da ging das auch, weil 80 Prozent reichten. In der Regionalliga geht das nicht. Ich muss natürlich weiter am Reha-Programm dranbleiben und weiter arbeiten. Ich kann nicht sagen, welche Bewegungen es sind, bei denen etwas passiert, aber es kann potentiell immer passieren.

Ich habe auch nichts unversucht gelassen, bin beispielsweise zum Heilpraktiker gegangen. Dieses Jahr musste ich gegen Babelsberg aussetzen, weil ich zuvor beim Spiel gegen Neugersdorf Schmerzen im Nacken hatte. Ich dachte erst, das ist nicht so schlimm, doch am nächsten Morgen 6:41 Uhr - das weiß ich noch genau - ging gar nichts mehr und ich habe mich sofort bei Zimbo (Lok-Physiotherapeuten-Legende Uwe Zimmermann/d.Red.) gemeldet.

Hast du in der Verletzungspause verstärkt über die Zukunft außerhalb des Fußballs nachgedacht?
Das habe ich. Im Moment nutze ich auch die Chance außerhalb etwas zu tun, einen beruflichen Einblick zu bekommen. Marketing, Sponsoring, Planung von Projekten. Das ist alles sehr interessant und macht viel Spaß. Ich gucke, ob das ein Weg nach dem Fußball für mich wäre.

Ungeschlagen in die Regionalliga aufgestiegen und diese Saison spielt ihr eine gute Rolle. Was macht die Lok-Truppe aus?
Wir sind wirklich ein verschworener Haufen. Wir haben keinen Stinkstiefel in der Mannschaft. Jeder hilft jedem. Der Teamgeist ist sehr groß. Auch das Trainerteam hat damit viel zu tun. Wir sind alle auf einer Wellenlänge. Auch wenn es mal nicht so lief, sind wir nie auseinandergebrochen.

Was war dein bisheriges Highlight in der aktuellen Spielzeit?
Ich denke schon, dass das Pokal-Viertelfinale nicht verkehrt war. Dort haben wir uns zwar sehr schwer getan, aber es war ein Highlight für den Verein und die Fans. In der Liga gab es auch einige schöne Spiele.

Wie lang bleibt dem FCL Ronny Surma noch erhalten?
Einen Vertrag habe ich ja erst einmal bis 2018. Alles andere ist im Moment zu weit weg. Aber ich habe keine Ambitionen wegzugehen. Ich war auch in Hannover, Lotte, Babelsberg. Nirgends hab ich mich so wohlgefühlt wie in Sachsen. Ich bin ja auch einer. (lacht)

Gegen den BFC Dynamo kommt es zu einem richtigen Klassiker. Für dich eine stinknormale Partie oder schon eine besondere Sache?
Für mich ist es eine normale Partie. Klassiker hast du hier fast jedes Wochenende in der Liga. Es geht um drei Punkte. Von der Kulisse her wird das richtig gut. Wir können wieder einen ganz großen Schritt zum Klassenerhalt machen, auch wenn wir gegen Luckenwalde schon einen gewaltigen Schritt gemacht haben.

 
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