Verein, Top3, Top7 | Mittwoch, 16. Dezember 2020

Vorschlag zur Fortsetzung Spielbetrieb

Unser Antwortbrief an den NOFV

Der Nordostdeutsche Fußballverband (NOFV) hat die Regionalliga-Vereine gebeten bis zum 12.12.2020 ihre Vorschläge zur Fortführung des Spielbetriebes in der aktuellen Spielzeit mitzuteilen. Im Sinne der Transparenz möchten wir gern auch unseren Fans mitteilen, wie sich der 1. FC Lokomotive Leipzig hierzu positioniert hat.

Folgendes Schreiben haben wir dem NOFV am 11. Dezember zugeschickt.


 

Rückmeldung 1. FC Lokomotive Leipzig Fortführung Spielbetrieb

Sehr geehrte Damen und Herren,

hiermit übermittelt Ihnen der 1. FC Lokomotive Leipzig den Vorschlag zur Fortführung des Spielbetriebes.

Zunächst möchten wir festhalten, dass sich an unserer grundsätzlichen Meinung nichts geändert hat. Die Corona-Pandemie hat weiterhin massive Auswirkungen auf das gesellschaftliche Leben und alle Kräfte eines jedes Einzelnen müssen zur Eindämmung der Krise aufgewendet werden. Es liegt dabei noch ein sehr langer Weg vor uns, wie die aktuelle Situation zeigt. Am 11. Dezember wurde ein neuer Höchststand bei Todesfällen und Infektionszahlen registriert. Die Zahlen haben sich auf einem hohen Niveau stabilisiert. Deshalb gibt es ab 14. Dezember 2020 in Sachsen einen kompletten Lockdown, da die Lage in den Krankenhäusern immer prekärer wird.

In einer solchen Situation an Profisport bzw. Fußball zu denken, fällt wahrlich schwer. Die Kritik und das zunehmende Unverständnis an der Fortführung des professionell betriebenen Sports wächst. Ein aufkommender Vertrauensverlust in die Politik der Verbände und Vereine ist nicht von der Hand zu weisen.

Bevor über die Fortführung des Spielbetriebs nachzudenken ist, sind aus unserer Sicht weiterhin folgende Dinge zu klären:

1. Testung aller unmittelbar am Spielbetrieb beteiligten Personen.

2. Finanzierung der Tests.

3. Soll der Spielbetrieb mit oder ohne Zuschauer oder einer Zuschauerbegrenzung fortgeführt werden?

4. Finanzierung des Spielbetriebs bei Spielen ohne Zuschauer oder mit Zuschauerbeschränkung.

5. Einheitliche Vorgehensweise bei Corona-Fällen von am Spielbetrieb beteiligten Personen (u.a. Quarantäneregeln usw.).

Die Lösung dieser Sachverhalte ist die Grundlage, um den Spielbetrieb fortsetzen zu können. Ein realistischer Beginn der Saison ist vor dem Hintergrund der aktuellen Lage unserer Meinung nach nicht vor dem 15. März 2021 als realistisch einzuschätzen. Aufgrund der dynamischen Lage sprechen wir uns für eine Neubewertung der Situation aller 21 Tage aus.

In Bezug auf die Fortführung des Spielbetriebes schlagen wir eine Variante vor, die auf eine möglichst geringe Anzahl zu absolvierender Spiele tendiert. Dies liegt darin begründet, dass die Pandemielage auch in den nächsten Monaten das Spielgeschehen bestimmt und mit einer solchen Variante, ein möglichst planbarer sportlicher Saisonabschluss ermöglicht werden soll. Darüber hinaus berücksichtigt unsere Vorgehensweise am Saisonende noch eine sportlich spannende Lösung für den Auf- und Abstieg, unter Berücksichtigung der von Ihnen geplanten Abstiegsregelung. Unser vorgeschlagener Modus beinhaltet folgende Schritte:

1. Sofortige Beendigung der Hinrunde durch Quotientenregel, um damit die Plätze 1 bis 20 festzulegen

2. Teilung der Liga in zwei Staffeln: Play Offs (Platz 1 bis 10) und Play Downs (Platz 11 bis 20)

3. Je Staffel wird eine einfache Spielrunde (jeder gegen jeden) gespielt, um die Platzie-rung 1 bis 10 in den Staffeln zu ermitteln (Auslosung Heim-/Auswärtsspiel)

4. Play Offs
- Platz 1 bis 4 qualifizieren sich für das Halbfinale (Paarung durch Auslosung, Pokalmodus)
- Halbfinalverlierer spielen um Platz 3
- Halbfinalsieger ermitteln den Meister der Regionalliga

5. Play Downs
- Platz 7 bis 10 qualifizieren sich für das Halbfinale (Paarung durch Auslosung, Pokalmodus)
- Halbfinalverlierer spielen um Platz 9 und 10
- Halbfinalsieger ermitteln Platz 7 und 8

Abschließend möchten wir noch die von Ihnen angesprochenen Themen beantworten:
Grundsätzlich halten wir fest, dass die Durchführung des Spielbetriebs mit Spielen am Wochenende und unterhalb der Woche für uns umsetzbar ist. Eine Fortführung des Spielbetriebs ohne Zuschauer/ mit Zuschauerbegrenzung aber ohne jegliche staatliche Unterstützung ist, wie oben bereits beschrieben, nicht darstellbar, da dann wieder die vollen Personalkosten anfallen.

In Bezug auf die Unterstützung von Vereinen arbeiten wir im sportartübergreifenden Vereinszusammenschluss „Teamsport Sachsen“ mit. Darüber hinaus agieren wir zusammen mit den anderen sächsischen Vereinen aus der NOFV-Regionalliga, um eine Unterstützung im Rah-men der Corona-Hilfe Profisport zu erhalten. Der 1. FC Lokomotive Leipzig erhielt an staatlicher Unterstützung bisher lediglich das „Soforthilfedarlehen Sport“ der Sächsischen Aufbaubank.

Für Rückfragen steht Ihnen Martin Mieth unter den bekannten Kontaktdaten zur Verfügung. Wir wünschen Ihnen einen schönen dritten Advent und bleiben Sie gesund!

Mit blau-gelben Grüßen

Olaf Winkler
Aufsichtsratsvorsitzender 1. FC Lokomotive Leipzig e.V.

Thomas Löwe
Präsident 1. FC Lokomotive Leipzig e.V.

Martin Mieth
Geschäftsführer 1. FC Lokomotive Leipzig Spielbetriebsgesellschaft mbH

Alexander Voigt
Geschäftsführer 1. FC Lokomotive Leipzig Spielbetriebsgesellschaft mbH

 
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