MENTALITÄT, LEIDENSCHAFT UND ETWAS GLÜCK
VSG Altglienicke - 1. FC Lok Leipzig 1:2 (1:0)
Der 1. FC Lok kann nach dem Derbysieg nachlegen und gewinnt bei einem der Topteams der Regionalliga am Freitagabend mit 2:1.
Im Vergleich zum Heimsieg über die BSG Chemie rückte der gesperrte Osman Atilgan wieder in die Startelf. David Urban verletzte sich im Abschlusstraining und wurde durch Linus Zimmer in der Viererkette ersetzt.
Der Dauerregen machten den ausgezeichnet gepflegten Platz im Hertha-Amateurstadion noch einmal um einiges schneller und so entwickelte sich ein hochansehnliches Regionalligaspiel mit attraktivem Passspiel und vielen Torraumszenen.
Beide Mannschaften verzichteten auf eine Abtastphase und machten sofort Druck nach vorn. Schon in der 1. Spielminute pressten die Gastgeber hoch und kamen nach einem Fehlpass der Lok-Abwehr durch Tolcay Cigerci zu ihrer ersten hochkarätigen Torchance. Doch Isa Dogan glänzte mit einer Parade, es sollte nicht die letzte in diesem denkwürdigen Spiel gewesen sein.
Auch der 1. FC Lok war in der Anfangsphase um offensive Akzente bemüht. Eric Voufack mit einem flachen Pass von der rechten Seite in den Strafraum, doch Keeper Bätge war auf der Hut und hielt das Leder sicher vor dem heransprintenden Osman Atilgan.
Nach einer halben Stunde übernahm dann die VSG Altglienicke komplett das Zepter. Schüsse von Dirkner (30.), Fontein, Cigerci (beide 31.), Mensah (33.) und Oudenne (37.) konnte Lok-Torhüter Isa Dogan allesamt parieren. Glück hatte Lok beim Lattentreffer aus sieben Metern von Fontein (38.).
Fünf Minuten vor der Pause war Shean Mensah Linus Zimmer auf rechts enteilt, seinen guten Pass in die Mitte schob Patrick Breitkreuz aus drei Metern ins lange Eck, da hatte auch Isa Dogan diesmal keine Chance. Den Ausgleich hatte kurz vor dem Pausenpfiff Osman Atilgan auf dem Fuß, doch Florian Sander konnte im letzten Moment entscheidend stören.
Nach der Halbzeit hatten die heute ganz in Gelb spielenden Gäste dann die Dinge wieder etwas besser unter Kontrolle. In der 54. Minute fasste sich Eric Voufack ein Herz und zog aus 25 Metern ab. Die Bogenlampe aus dem IKEA-Einrichtungskatalog senkte sich unhaltbar zum durchaus etwas überraschenden Ausgleich.
Und es sollte noch besser kommen: Luca Sirch spielte aus der Abwehr einen traumhaften Steilpass direkt ins Sturmzentrum, wo Osman Atilgan die Nerven behielt und an VSG-Torwart Leon Bätge vorbei das 2:1 markierte. Die mitgereisten Lok-Fans jubelten und konnten es kaum glauben.
Die Antwort der Gastgeber ließ aber nicht lange auf sich warten. Mensah haute aber das Leder übers Tor (64.), und wenig später wurde Oudenne nicht angegriffen und zog zentral aus zwanzig Metern ab. Isa Dogan war wohl mit den Fingerspitzen noch dran und der Ball knallte an den Pfosten.
Schon deutlich in der Nachspielzeit hatte die VSG noch einmal eine Riesenchance. Oudenne scheiterte aber an Heynke und der Schiri pfiff ab.
Am Ende holt der 1. FC Lok bei einer der spielstärksten Regionalligamannschaften mit viel Routine, Leidenschaft und auch etwas Glück drei Punkte und festigt damit seinen Platz im oberen Tabellenbereich.
Das nächste Heimspiel im "Bruno" findet am Freitag, den 28. Oktober um 19 Uhr gegen den FSV Luckenwalde statt. Karten gibt es online und an allen Vorverkaufsstellen: https://bit.ly/Lok-Tickets
Tore: 1:0 Breitkreuz (40.), 1:1 Voufack (54.), 1:2 Atilgan (57.)
VSG Altglienicke: Bätge - Sander (80. Belegu), Liebelt, Zeiger, Büch - Cigerci, Dirkner (71. Guzlajevs), Fontein (83. Häusl) - Mensah (71. Uzan), Breitkreuz (71. Appiah), Oudenne
1. FC Lok Leipzig: Dogan - Zimmer (52. Egelseder), Heynke, Sirch - Voufack, Piplica, Pfeffer (83. Ziane), Abderrahmane, Atilgan - Ogbidi (83. Saleswski), Dombrowa (63. Rangelov)
Zuschauer: 364 (darunter etwa 250 Lok-Fans)
Gelbe Karten: Dirkner, Häusl (beide VSG), Egelseder, Atilgan (beide Lok)