Verein, Top3, Top7, U15/U14, Nestwärme | Donnerstag, 02. September 2021

LOK-NACHWUCHS RECHERCHIERT JÜDISCHE SCHICKSALE

U15-Junioren kombinieren Trainingslager mit Workshop

Gemeinsame Pressemitteilung
des 1. FC Lokomotive Leipzig e.V. und dem Erich-Zeigner-Haus e.V.


Vom 16. bis 20. August hat der 1. FC Lokomotive Leipzig gemeinsam mit dem Erich-Zeigner-Haus e.V. ein Jugendprojekt zu Ausgrenzung und Diskriminierung im Sport während der NS-Diktatur durchgeführt. Dabei verbanden die 13 und 14 Jahre alten Regionalliga-Kicker ihr Sommertrainingslager mit zahlreichen Veranstaltungen zum Thema.  

Besonders beleuchtet wurden die Schicksale von neun Mitgliedern der Familie Rotter, die den jüdischen Sportklub Bar Kochba Leipzig maßgeblich geprägt hatten. Die Jugendlichen erarbeiteten unter anderen einen Flyer mit ausführlichen Informationen über das Wirken der Familie sowie deren Vertreibung, Deportation und Ermordung durch das Nazi-Regime. Auch der Besuch der ehemaligen Spielstätte von Bar Kochba Leipzig in der Delitzscher Straße war für die Nachwuchskicker ein beeindruckender Tagesordnungspunkt.  

„Ein wichtiger Bestandteil des Trainingslagers war auch die Aufarbeitung der Geschichte des 1.FC Lokomotive Leipzig und dessen Vorgängerverein VfB Leipzig, bei dem auch Mitglieder der Familie Rotter aktiv gewesen waren. Die Jugendlichen lernten somit nicht nur umfassend etwas über den eigenen Verein, sondern konnten auch direkt einen persönlichen Bezug zum Projekt über die Familie selbst herstellen.“, erklärt Jens Hirschmann, VfB-Präsident/Aufsichtsratsmitglied des 1. FC Lokomotive.  

Das Projekt soll im kommenden Jahr mit der Verlegung sogenannter Stolpersteine im Gedenken an die Mitglieder der Familie Rotter zu einem Abschluss kommen.  

An dieser Stelle möchten wir uns bei allen Projekt-Unterstützern bedanken; insbesondere bei der Sächsischen Aufbaubank (SAB) und beim Freistaat Sachsen, der mit dem Landesprogramm „Weltoffenes Sachsen für Demokratie und Toleranz“ das zivilgesellschaftliche Engagement für die freiheitlich demokratische Grundordnung fördert und dieses Projekt zu großen Teilen finanziell unterstützten.  

Lok-Präsident Thomas Löwe:
„Wir freuen uns als Erben des Ersten Deutschen Meisters erneut klar Stellung für Toleranz und ein demokratisches Miteinander in unserer Gesellschaft beziehen zu können. Mich hat besonders die Neugier und Akribie unserer jungen Fußballer bei diesem Projekt begeistert.“
 

Dr. Thomas Feist, Beauftragter der Sächsischen Staatsregierung für das Jüdische Leben und Schirmherr im Wirtschaftsbeirat des 1. FC Lok:
„Als mitgliederstärkster Fußballverein Leipzigs nimmt der 1. FC Lok seine Verantwortung immer wieder wahr und auch in Zukunft soll das so sein. Deshalb versuche ich, die Landesregierung zur Unterstützung weiterführender Projekte zu bewegen und werde den 1. FC Lok in seiner sehr engagierten Arbeit gegen Rassismus und gegen Diskriminierung weiterhin unterstützen.“  

Raimund Grafe, Vorsitzender Erich-Zeigner-Haus e.V.:
„Aus unserer Erfahrung wirkt eine Beschäftigung mit der Geschichte wie eine Impfung gegen Wiederholungen in der Gegenwart. Es ist gut, wenn der heutige Fußball angefangen bei den Jugendmannschaften gegen Diskriminierung und Intoleranz eine robuste Immunreaktion zeigt.“  

Die Stolpersteine sind ein Projekt des Kölner Künstlers Gunter Demnig und dienen der Sichtbarmachung der unterschiedlichen Verfolgungsschicksale in der NS-Zeit. Die mit beschrifteten Messingplatten belegten Pflastersteine sollen Passanten zum Stehenbleiben, Innehalten und Erinnern anregen und markieren europaweit Orte, die mit Schicksalen der Verfolgung und Deportation verbunden sind.  

Das Erich-Zeigner-Haus in Leipzig-Plagwitz ist Zentrum und Begegnungsort für gelebte Zivilcourage und Demokratie. Mit dem ehemaligen Wohn- und Arbeitsort Erich Zeigners (1886-1949) verbindet sich lokale Verwurzelung und Tradition der sächsischen Demokratie mit zukunftsorientierten Projekten der politischen Bildung.  

Aus dem Leitbild des 1. FC Lok:
Wir vermitteln Werte wie Loyalität, Respekt, Fairness und Toleranz. Wir üben Solidarität mit in Not geratenen Menschen und zeigen uns hilfsbereit gegenüber Benachteiligten. Wir treten aktiv und konsequent gegen jede Form von Diskriminierung auf.

Weitere Informationen zum Leitbild des 1. FC Lokomotive Leipzig finden Sie hier!

Wenn es Ihnen ein Bedürfnis ist, den 1. FC Lokomotive Leipzig bei der Finanzierung der neun Stolpersteine zu unterstützen, können Sie dies in Form einer Spende tun. Wir freuen uns über diese Zuwendungen auf unserem Vereins-Spendenkonto:

1. FC Lokomotive Leipzig e.V.
IBAN: DE16 860 700 240 1294230 06
Deutsche Bank Leipzig

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