Foto: Thomas Gorlt

Verein, Top3, Top7 | Samstag, 19. Juni 2021

KONSOLIDIERUNG UND KONTINUITÄT

Die Mitgliederversammlung vom 19. Juni 2021

Am heutigen Sonnabend lud der 1. FC Lokomotive zur jährlichen Mitgliederversammlung ein. Auf Grund der Auflagen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie fand die Veranstaltung diesmal auf der altehrwürdigen Holztribüne des Bruno-Plache-Stadion statt, wo sich kurz nach 11 Uhr bei tropischen Temperaturen über 242 Mitglieder eingefunden hatten.

Los ging es unter den bewährten Händen von Versammlungsleiter Michael Freystedt mit der Abstimmung der Anwesenheit der Medien.

Im Rechenschaftsbericht des Präsidiums informierte Thomas Löwe über die aktuelle Situation: "Die heutige Mitgliederversammlung ist ein wichtiger Meilenstein in unserem Verein. Die Pandemie haben wir als große blau-gelbe Gemeinschaft sehr gut gemeistert. Ich möchte mich bei allen bedanken, die uns in dieser gesellschaftlichen Krise weiterhin unterstützt haben. Die Grundlage unseres Vereins bildet das Ehrenamt. Ohne dieses Engagement wäre unser Verein nicht denkbar. Wir können mit Stolz sagen, das Ehrenamt lebt beim 1. FC Lok!

Leider scheiterten wir in zwei Relegationsspielen knapp am Aufstieg zur 3. Liga, unserem großen Traum. Ist damit die Vision 2020 gescheitert? Mitnichten. Wir haben die letzten sechs Jahre genutzt um unseren Verein weiterzuentwickeln. Der Erwerb der Markenrechte für unser Logo, das Erbbaupachtrecht für das Stadion und viele andere Zukunftsinvestitionen wurden umgesetzt. Die Vision 2020 war daher ein voller Erfolg. Vielen Dank an alle fürs mitmachen.

Zu unserer großen Freude waren auch nach dem gescheiterten Aufstieg viele Sponsoren bereit, ihre Unterstützung fortzusetzen oder gar zu erhöhen. Almedin Civa hat dann in kürzester Zeit eine schlagkräftige Mannschaft zusammengestellt, obwohl ihm nur noch ein Drittel des Budgets der Vorsaison zur Verfügung stand. Höhepunkt der letzten Saison war der erstmalige Gewinn des Landespokals seit der Neugründung 2003.

Die Außerordentliche Mitgliederversammlung zur Fusion mit dem VfB Leipzig kann nach Abschluss der steuerlichen Fragen nun stattfinden und wird in Absprache mit dem VfB-Präsidium in Kürze terminiert werden.“

Schatzmeister Bernd Lang informierte im Anschluss über die Bilanz des Vereins. Im Berichtszeitraum gingen 488.000 Euro an Spenden ein, was eine wesentliche Grundlage für das wirtschaftliche Überleben während der Corona-Krise war. Der Verein verfügte zum 30.06.2020 über 532.000 Euro Eigenkapital, das ist eine Eigenkapitalquote von über 50 Prozent, und erwirtschaftete einen Gewinn von 409.000 Euro. Auch die Bilanz zum 30.06.2021 wird trotz Corona-Krise mit einem positiven Ergebnis abschließen.

Erstmalig stellte sich Vizepräsident und Sportvorstand Torsten Kracht den Mitgliedern vor: „Es macht unheimlich viel Spaß im Verein zu wirken. Die Arbeit ist von gegenseitiger Loyalität, Respekt und Liebe zu unserem Verein geprägt ist. Der Verein hat es trotz schwieriger Rahmenbedingungen geschafft, ein solides Fundament für die Zukunft zu errichten. Persönlich möchte ich der Nachwuchsarbeit im Verein einen noch höheren Stellenwert geben. Von 26 Nachwuchstrainern haben inzwischen 21 eine Lizenz. Es wird in Zukunft auch einen intensiveren Austausch mit der ersten Herrenmannschaft geben.“

Präsidiumsmitglied Stephan Guth berichtete über Veranstaltungen und das Thema „Soziale Verantwortung“ im Geschäftsjahr 2019/20.  Auch hier hat die Pandemie einiges verändert und vieles ins Internet verlagert. Herausragend war hier die Aktion „Leute, macht die Bude voll“, die die sagenhafte Summe von 182.612 Euro einbrachte und als Weltrekord anerkannt wurde. Die Spendenaktion „Glücksclubschweine“ brachte noch einmal 30.000 Euro, die „Bahnschwellenkation“ über 43.000 Euro ein. Auch das vielfältige soziale Engagement des Vereins wurde weiter ausgebaut.

Lok-Kommunikationsverantwortlicher Alexander Voigt informierte über die Arbeit des Medienteams und konnte auf neue Rekordwerte bei Reichweiten und Nutzerzahlen unserer digitalen Kommunikationskanäle verweisen. Neue Formate wie das Lokruf-Wunschkonzert und der LokCast konnten etabliert werden. Die Mitgliederzahl steigerte sich trotz der Pandemie auf einen neuen Höchstwert von 2.870 blau-gelb Verrückten.

GmbH-Geschäftsführer Martin Mieth informierte in seinem Vortrag über die Entwicklungen in der vergangenen Saison in der Spielbetriebs-GmbH und gab einen kurzen Ausblick zur aktuellen Situation: „Erstmalig seit der Neugründung des Vereins wurde beim 1. FC Lok das Profitum eingeführt. Im Sommer 2019 mussten im Rahmen der finanziellen Konsolidierung im Personalbereich Einsparungen umgesetzt werden. Der Fokus wurde auf junge, talentierte Spieler gelegt. Trotzdem konnte der Titel des Regionalligameisters erreicht und erstmalig die Lizenz für die 3. Liga beantragt werden.“

Bernd Lang berichtete nun über die Finanzen der Spielbetriebs-GmbH. Am 30.06.2019 standen Verbindlichkeiten 2,1 Millionen Euro und zum 30.6.2020 von über 2,9 Millionen Euro in der Bilanz. Durch die Kapitalerhöhung auf der heutigen Mitgliederversammlung wird zum 30.06.2021 die GmbH-Bilanz ein positives Eigenkapital aufweisen.

Im Jahresbericht des Aufsichtsrates klärte Olaf Winkler über die Arbeit des ehrenamtlichen Gremiums im letzten Geschäftsjahr auf. Die Zusammenarbeit mit dem Präsidium ist auch weiterhin geprägt von Offenheit und Respekt.

Präsident Thomas Löwe stellte nun den Antrag auf Kapitalerhöhung der Spielbetriebs-GmbH auf 38.460 Euro vor und begründete das Vorhaben ausführlich. Die Mitgliederversammlung stimmte den Antrag mit über 94 Prozent zu.

Auch der Antrag über die Abgabe von 35 Prozent der Kapital- und Stimmanteile an der 1. FC Lokomotive Leipzig Spielbetriebsgesellschaft mbH an Herrn Franz-Josef Wernze wurde mit großer Mehrheit (95 Prozent) angenommen.

Nun wurden die Rechenschaftsberichte des Ausschusses für Vereinsstreitigkeiten und des Wahlausschusses verlesen. Alle Gremien des Vereins und die Geschäftsführung der GmbH sind danach für das Geschäftsjahr 18/19 sowie 19/20 entlastet worden.

Paul Sliwinski wurde in den Wahlausschuss gewählt. Dem neuen Ausschuss für Vereinsstreitigkeiten gehören Uwe Emmrich-Kießling, Jens Kramer, Thomas Rausch, Andreas Schink und Benjamin Schladitz an. In den Aufsichtsrat der Spielbetriebs-GmbH wurde Heiko Spauke gewählt.

Der Antrag eines Mitgliedes auf Festschreibung des Stadionnamens in die Satzung wurde mehrheitlich abgelehnt.

Gegen 16 Uhr war die Mitgliederversammlung beendet.

 
/verein/news/detail/