„Im Präsidium sind wir ein tolles Team!“
Jens Kesseler im Interview
Beim Fantreffen am Sonnabend in Probstheida hat Jens Kesseler vor über 500 Lok-Fans verkündet, dass er ab dem 1. Juli 2015 das Amt des Präsidenten beim 1. FC Lok übernehmen wird. Wenige Minuten nach der Bekanntgabe sprach er mit dem MDR.
Das komplette Interview bei MDR.DE
Zu Beginn zeigte er sich sehr zufrieden mit dem spontan organisierten Fantreffen: “Ich bin natürlich froh, dass wir noch so einen würdigen Saisonabschluss hinbekommen haben. Gerade nach den Vorfällen in Erfurt. Aber ich hatte auch keinen Zweifel, dass heute genug Fans kommen und noch einmal ihre Solidarität mit dem Klub zeigen. Ich habe in den letzten Tagen viele Mails und SMS bekommen, auch von Leuten, die nichts mit Fußball zu tun haben, die uns bestärkt haben, weiterzumachen.“
Warum wird Jens Kesseler Präsident?
„Ich bin mit Heiko Spauke und den anderen schon seit Frühjahr 2013 dabei, in allen Prozessen involviert. Wir müssen den eigeschlagenen Weg weitergehen und dürfen den Verein nicht im Stich lassen. Weil Präsidiumskollegen und auch die anderen Gremien an mich herangetreten sind: ‚Jens, du musst das machen‘, habe ich gesagt: Okay, ich nehme die Verantwortung auf mich. Wir müssen den Weg weiter fortsetzen. Das will ich einfach!“
Was wird Jens Kesseler für ein Präsident?
„Ich denke, dass es ein Präsident wird, genauso wie bisher als Finanzvorstand, der die Geschäfte verantwortlich führt. Wir werden die vielen Fans und Mitglieder weiter mit ins Boot nehmen und bodennah bleiben. An der Linie wird sich nicht viel ändern. Im Präsidium sind wir ein tolles Team. Das hat mich auch bestärkt, den Job zu übernehmen.“
Welche Ziele steckt sich Jens Kesseler?
„Als Erstes wollen wir wieder imagemäßig in den Status vor dem Erfurt-Spiel kommen. Dort sind wir auf einem guten Weg. Das Zweite ist, dass wir uns vor allen Ding um die Verbesserung der Infrastruktur kümmern und bald wirtschaftlicher Eigentümer des Stadions werden. Dann ist es vor allem mein Ziel noch mehr Mitglieder und Zuschauer zu bekommen.“
Heiko Scholz bleibt. Ein gutes Signal?
„Das hat mich sehr gefreut. Heiko Scholz ist natürlich eine Identifikationsfigur. Ich denke, mit ihm gelingt uns der Aufstieg in die Regionalliga. Wir haben wirklich eine gute Mannschaft, für die wir nicht viel mehr Geld als in der gerade abgelaufenen Saison ausgeben müssen. Nach wie vor steht an erster Stelle, dass wir uns wirtschaftlich weiter konsolidieren.“
Wie ist der Stand in Sachen Erfurt-Vorfälle?
Wir haben Sponsorenzusagen von über 80.000 Euro verloren. Aber wir werden nochmal mit den Leuten reden, weil das das falsche Zeichen ist. Insgesamt sind wir bei einem kalkulierten Schaden von 150.000 Euro. Für uns ist das natürlich ein finanztechnisches Fiasko. Da werden wir uns etwas einfallen lassen müssen.“