Verein, Top3, Top7 | Samstag, 24. November 2018

HÖHEN UND TIEFEN

Bericht zur Mitgliederversammlung

Am gestrigen Freitagabend fand die ordentliche Mitgliederversammlung 2018 des 1. FC Lok statt. Kurz nach 18 Uhr hatten sich diesmal über 300 Lok-Mitglieder in den sehr gut gefüllten Reihen des „Pavillon der Hoffnung“ auf dem alten Messegelände versammelt.

Los ging es unter den bewährten Händen von Versammlungsleiter Michael Freystedt mit einer Abstimmung über die Anwesenheit der Presse. Die Mehrheit der Mitglieder entschied sich für die Zulassung der Medien.

Im Rechenschaftsbericht des Präsidiums ging Thomas Löwe zuerst auf die aktuelle sportliche Situation ein und begründete die Notwendigkeit des Trainerwechsels. Unter großem Beifall der Mitglieder wurde Heiko Scholz und Rüdiger Hoppe für ihre hervorragende Arbeit in den letzten Jahren gedankt. 
Anschließend zeichnete Thomas Löwe die Entwicklung des Vereins zu professionelleren Bedingungen in den letzten Monaten nach und dankte ausdrücklich ETL und ganz persönlich Franz-Josef Wernze für die großzügige Unterstützung. Auch der ausscheidenden Geschäftsführerin Kathrin Groß und dem ehemaligen Nachwuchskoordinator Jörg Seydler sprach der Präsident seinen Dank aus.

Kritisch äußerte sich Thomas Löwe über die Berichterstattung der Medien in den letzten Wochen und forderte hier mehr journalistische Sorgfaltspflicht.

Erhebliche Fortschritte gab es im letzten Jahr bei der infrastrukturellen Entwicklung auf dem Gelände des Bruno-Plache-Stadions. Die Trainingshalle wurde im April 2018 eingeweiht, der Kunstrasenplatz soll im April 2019 fertig gestellt werden. Der Verein bedankt sich bei der Stadt Leipzig und dem Freistaat Sachsen für über 800.000 Euro Fördermittel. Aber auch viele kleinere Objekte auf dem Stadiongelände konnten in den letzten Monaten umgesetzt werden.

Cheftrainer Björn Joppe lobte die Entwicklung der Mannschaft in den letzten Wochen und skizzierte die Schwierigkeiten der Integration neuer Spieler in ein Mannschaftsgefüge. Zusammenhalt und Leidenschaft sollen das Fundament für zukünftige Erfolge sein.

Danach schilderte unser Schatzmeister Bernd Lang die finanzielle Situation des Vereins und verkündete den Mitgliedern ein positives wirtschaftliches Ergebnis. Der 1. FC Lokomotive Leipzig, bestehend aus den zwei Einheiten Verein und GmbH, erzielte im abgelaufenen Geschäftsjahr 2017/2018 ein kumuliertes positives Ergebnis von 406.000 Euro. Den operativen Erträgen in Höhe von rund 3.600.000 Euro standen dabei operative Aufwendungen in Höhe von rund 3.100.000 Euro gegenüber. Das kumulierte Ergebnis wird zur Verringerung des negativen Kapitals verwendet.

Vize-Präsident und Kommunikationsverantwortlicher Alexander Voigt informierte über die Arbeit des Medienteams und konnte auf neue Rekordwerte bei Reichweiten und Nutzerzahlen unserer digitalen Kommunikationskanäle verweisen. Insbesondere die Reichweite bei Instagram entwickelte sich sehr positiv. Aktuell gehören dem 1. FC Lok 2.656 Mitglieder an. Damit gehört der 1. FC Lok zu den zehn mitgliederstärksten Vereinen Sachsens. Die Mitgliederabende haben sich zu einem festen Bestandteil des Vereinslebens entwickelt.

Alexander Voigt entschuldigte sich ebenso im Namen des Präsidiums und der Geschäftsführung bei der Fan-Gruppierung „Fanszene Lokomotive Leipzig“ für die Anschuldigungen in Bezug auf den Böllerwurf, im Rahmen des Spieles gegen RB Leipzig II im September 2016, was von den anwesenden Mitgliedern wohlwollend zur Kenntnis genommen wurde.

Präsidiumsmitglied Stephan Guth berichtete vom vielfältigen sozialen Engagement des Vereins. Blindenfußballcup, Knut, Osterfeuer und das Holi-Festival sind inzwischen erfolgreiche Events. Im Nachwuchs des Vereins sollen perspektivisch Spieler für unsere 1.Herrenmannschaft entwickelt werden, was aber auch weiterhin ein schwieriges Unterfangen bleibt. Ein besonderer Erfolg war dieses Jahr die Auszeichnung mit dem Silbernen Stern des Sports für unser Blindenfußballprojekt.

Im Rechenschaftsbericht des Aufsichtsratsvorsitzenden berichtete Olaf Winkler über die Arbeit des Gremiums im letzten Geschäftsjahr. Die Zusammenarbeit des Aufsichtsrates mit dem Präsidium ist auch weiterhin geprägt von Offenheit und Transparenz. Alle Unterlagen des Vereins waren für den Aufsichtsrat jederzeit zugänglich. Auch Olaf Winkler lobte noch einmal die Arbeit von Heiko Scholz und Rüdiger Hoppe. Luft nach oben ist unter anderem noch bei der Sponsorenunterstützung. Hier gelingt es noch nicht ein Potenzial entsprechend der Bedeutung des Vereins zu akquirieren.

GmbH-Geschäftsführer Martin Mieth informierte über die Zusammenlegung der Büros in das Bruno-Plache-Stadion, wo nun effizientere Abläufe möglich sind. Kurzfristige Spielverlegungen erschwerten die Planungen in der letzten Saison, viele Spiele in der Woche führten zu einem Rückgang der Zuschauerzahlen. Die Zusammenarbeit mit der aktiven Fanszene konnte intensiviert werden, die Kommunikation erfolgt auf Augenhöhe.

Im Bericht des Ausschusses für Vereinsstreitigkeiten wurde über die positive Entwicklung bei der Abarbeitung von Einsprüchen Haus- und Stadionverboten berichtet. Insgesamt haben sich die Verfahren transparenter entwickelt und laufen auf Basis nachvollziehbarer Kriterien ab.

Das Präsidium, der Aufsichtsrat, der Ausschuss für Vereinsstreitigkeiten, der Geschäftsführer der GmbH und der Wahlausschuss wurden sowohl für das Geschäftsjahr 16/17 als auch das Geschäftsjahr 17/18 mehrheitlich entlastet.

Nach einer Pause wurden verschiedene Mitglieder für ihre 15-jährige Zugehörigkeit zum 1. FC Lokomotive Leipzig geehrt.

Dem Antrag des Präsidiums auf Satzungsänderung bezüglich einer Änderung der Frist für die Durchführung einer Mitgliederversammlung auf spätestens sieben Monaten nach Ende des Geschäftsjahres wurde mit der erforderlichen Dreiviertelmehrheit zugestimmt.

Über dem Antrag mehrerer Mitglieder über die Berufung eines Sportbeirates bzw. eines Sportvorstandes wurde ausführlich diskutiert. Nach mehreren Wortmeldungen wurde der Antrag mehrheitlich abgelehnt. Das Präsidium stimmte aber der Grundidee der Antragsteller zu, die sportliche Expertise im Vorstand durch eine geeignete Persönlichkeit zu verbessern.

Im letzten Tagesordnungspunkt informierte der Präsident des VfB Leipzig über den Stand der Fusion mit dem 1. FC Lok. Dirk Sander äußerte sich zuversichtlich, dass diese Fusion mit dem Ersten Deutschen Fußballmeister nun im Frühjahr 2019 erfolgreich abgeschlossen werden kann.

Zum Schluss stellte sich das Präsidium einigen Fragen der Mitglieder.

Gegen 22:15 Uhr war wohl eine der kürzesten Mitgliederversammlung der Vereinsgeschichte beendet.

 
/verein/news/detail/