Henning Frenzel, Wolfram Löwe, Manfred Geisler und Karl Drößler (v.li.) beim 50. Geburtstag des 1. FC Lok am 20. Januar im Leipziger Hauptbahnhof. Foto: Bernd Scharfe

Verein, Top3, Top7 | Donnerstag, 03. März 2016

Herzlichen Glückwunsch, Manfred Geisler!

Eine Legende feiert 75. Geburtstag!

Mit 446 Pflichtspieleinsätzen für den 1. FC Lok und dessen Vorgänger gehört er zu den lebenden Denkmälern, zu den Vorbildern für Generationen von Nachwuchskickern. Fast zwanzig Jahre spielte er in Probstheida Fußball, davon 16 Jahre auf höchstem Niveau in der ersten Mannschaft auf der linken Abwehrseite: Manfred Geisler. Am heutigen 3. März 2016 feiert er seinen 75. Geburtstag. Alles Gute!

Geboren in Schlesien, kam Manfred Geisler in den Kriegs- und Nachkriegswirren nach Burghausen bei Leipzig. Hier wuchs er auf und begann im Alter von acht Jahren bei der BSG Chemie in Leutzsch unter Kurt Berger mit dem Fußballspielen. Nach sieben Jahren wechselte er nach Probstheida zum damaligen SC Rotation. Dort reifte er zum Juniorennationalspieler und drängte sich bald auch für die Oberligamannschaft auf. Der damalige Trainer Martin Braunert bot Geisler kurz nach dessen 18. Geburtstag erstmals an der Seite seiner großen Vorbilder Siegfried Fettke und Manfred Bauer auf. Eine Woche später gelang ihm in seinem ersten Oberligaspiel auch sein erstes Tor, welches dem SC Rotation zum Auswärtssieg bei Lok Stendal verhalf. Von nun an gehörte er zum Stammaufgebot, verletzte sich aber gegen Ende der Saison.

Das Verletzungspech warf Manfred Geisler vor allem am Anfang seiner Karriere immer wieder zurück. Doch stets kämpfte er sich wieder heran an die Mannschaft. Diese Geduld, dieser Ehrgeiz und diese Zähigkeit machten ihn immer wertvoller als tragende Säule der Mannschaft, als zuverlässigen Abwehrrecken. Und auch für die Nationalmannschaft wurde er dadurch interessant. Zunächst gehörte er 1964 zum Aufgebot der Olympiaauswahl, die in Tokio die Bronzemedaille errang. In der Winterpause 1964/65 durfte Geisler dann auch an der Südamerika-Reise der DDR-Auswahl teilnehmen und bestritt sein erstes Länderspiel beim 1:1 gegen Uruguay in Montevideo. Bis 1967 kam Manfred Geisler zu insgesamt 15 Länderspiel-Einsätzen und erzielte ein Tor. Einen weiteren Erfolg errang Geisler 1966 mit dem gerade gegründeten 1. FC Lok im Internationalen Fußball-Cup. Der Finalsieg gegen den IFK Norrköping (0:1 und 4:0), bedeutete den ersten internationalen Titel einer DDR-Vereinsmannschaft. Ein Jahr später wurde er mit dem 1. FC Lok DDR-Vizemeister. Es schlossen sich diesen Höhenflügen schwere Zeiten an. Im Spiel bei Carl Zeiss Jena am 2. November 1968 geriet Manfred Geisler nach zwölf Minuten heftig mit Peter Ducke aneinander. Beide Spieler wurden des Feldes verwiesen. Für Geisler war damit die Saison beendet. In dieser Zeit verspielte der 1. FC Lok seine Erstklassigkeit und stieg in die DDR-Liga ab.

Manfred Geisler aber blieb seinem Verein treu, erkämpfte mit dem Team den sofortigen Wiederaufstieg und zog ins FDGB-Pokalfinale ein. Zwischen August 1969 und Mai 1972 stand er in 94 Spielen ohne Unterbrechung (!) in der Startaufstellung und erzielte dabei 34 Tore. In der Saison 1973/74 gehörte er zu der Stammelf, die mit ihrem Siegeszug ins Halbfinale des UEFA-Pokals europaweit auf sich aufmerksam machte.

Im Sommer 1976 wechselte Manfred Geisler zurück zur BSG Chemie Leipzig um noch zwei Jahre in der DDR-Liga zu spielen. Nach einem letzten Jahr in Markranstädt in der damals drittklassigen Bezirksliga beendete Manfred Geisler seine aktive Laufbahn 1979 im Alter von 38 Jahren.

 
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