FCL macht zu viele Fehler
SV Babelsberg vs. 1. FC Lok 2:0 (2:0)
Wenn es im Fußball wie im Tennis auch eine Statistik über unerzwungene Fehler geben würde, der 1. FC Lok hätte sie in Babelsberg gut gefüllt. Beim 0:2 (0:2) in der Filmstadt scheiterte der FCL vor allem an sich selbst. Nach 34 Liga-Spielen musste Lok deshalb vor 1.924 Zuschauern den Platz mal wieder als Verlierer verlassen.
Heiko Scholz vertraute im Karl-Liebknecht-Stadion derselben Elf wie in Neugersdorf. Schon zeitig musste sich seine Mannschaft auf eine echte Prüfung jeglicher Fähigkeiten und Fertigkeiten einstellen. Die Spieler des SV Babelsberg ließen sich von zwei englischen Wochen nichts anmerken, liefen wie die Wiesel und erarbeiteten sich die erste Chance. Shala köpfte nach rund zehn Minuten eine Flanke freistehend am Tor vorbei. Gerade als die Lok-Elf im Spiel angekommen schien, traf der Gastgeber. Das Tor erzielte aber ein Lok-Spieler. Markus Krug hielt den Fuß in eine scharfe Eingabe von außen. Torhüter Latendresse-Levesque konnte nicht mehr reagieren. Trotz der Babelsberger Führung ließ das Spieltempo nicht nach. Ziane traf zum vermeintlichen 1:1 nur drei Minuten später. Schiedsrichter Matthias Lämmchen aus Meuselwitz gab das Tor aber nicht. Ziane soll Torhüter Gladrow außerhalb des Fünfmeterraums gestoßen haben. Auf der Gegenseite versagten Matthias Steinborn vor „Latte“ die Nerven. Bei suptropischen Temperaturen um die 40 Grad Celsius auf dem Spielfeld wäre Lok ein Elfmeter ganz gelegen gekommen. Aber wieder war der Schiedsrichter anderer Meinung und verweigerte den Elfmeterpfiff nach dem der Ball einem Babelsberger an die Hand gesprungen war. Steinborns Tor gegen Ende der zweiten Halbzeit war bei den Rahmenbedingungen schon etwas wie die Vorentscheidung. Nach Doppelfehler – bekannt aus dem Tennis – entwischte er Zickert und umkurvte Latendresse-Levesque.
Unsere Mannschaft konnte auch in der zweiten Halbzeit nicht an die erfolgreichen Spiele dieser Saison anknüpfen und hatte zuviele Spieler in ihren Reihen, die nicht an die bisherige Leistungen herankamen. So war der Gastgeber einem dritten Tor und damit der Entscheidung näher als Lok einem Anschlusstreffer. Ein weiteres Tor sollte allerdings nicht fallen. So endete eine Serie von 34 Ligaspielen ohne Niederlage. Das letzte Spiel in der Regionalliga verlor Lok übrigens im April 2014 gegen Carl Zeiss Jena. „Ich wusste natürlich, dass wir irgendwann mal verlieren werden. Schade, dass es hier sein musste“, so Heiko Scholz nach dem Spiel. Kommenden Sonntag reist sein Team zu Landesligist Einheit Kamenz. Gegen die Lessingstädter geht es ab 17 Uhr um den Einzug in die nächste Runde im Sachsenpokal.
Tore: 1:0 Krug (20./ET), 2:0 Steinborn (37.)
SV Babelsberg: Gladrow - Knechtel (74. Beyazit), von Pichowski, Akdari, Cepni - Eglseder - Cubukcu, Fiegen, Steinborn (83. Salla), Sindik - Shala (90. Stang)
1. FC Lok: Latendresse-Levesque - Krug (57. Wendschuch), Zickert, Ibold, Trojandt – Hanne (46. Wendschuch), Watahiki (61. Brügmann) - Maurer, Schinke (57. Becker), Georgi - Ziane
Gelbe Karten: Sindik - Ibold, Watahiki
Karl-Liebknecht-Stadion: 1.985 Zuschauer