Verein, Top3, Top7 | Donnerstag, 16. Juni 2016

"Das Spiel gegen Cottbus wird ganz besonders"

Aus dem BRUNO: Interview mit Steven Heßler

Nachfolgend gibt es das Interview mit Steven Heßler aus dem Stadionheft BRUNO vom 12. Juni 2016 gegen den FSV Barleben zum Nachlesen:

Vor Saisonbeginn war der flinke 21-Jährige von der Reserve des FC Energie Cottbus nach Probstheida gekommen. Steven Heßler erzählt im BRUNO-Interview nicht nur von seiner ersten Vorlage und seinem ersten Tor. Es geht auch um die Junioren-Nationalmannschaft, Gänsehaut-Momente in Bernburg und „Zecke“ Neuendorf.

16. August 2015, 1. Spieltag, 40. Minute, der FCL in Unterzahl: Du flankst von der linken Seite und Faton Ademi vollendet zum 1:0-Siegtreffer gegen Erfurt II. Wie war's für dich?

Es war auf jeden Fall ein schönes Gefühl. Aber es war gar nicht so einfach, das Tor zu machen. Gute Aktion von Faton. Erfurt war richtig stark und wir knapp 80 Minuten in Unterzahl. Natürlich hat die Vorlage mein Selbstvertrauen für die nachfolgenden Spiele gepusht.

Einen Monat nach dem Erfolg gegen RWE begann eure fast unheimliche Serie von zwölf Siegen in Folge. Du hast deinen Premieren-Treffer in Blau-Gelb beim 5:0 gegen den SV Schott Jena am 22. November 2015 erzielt.

Schon toll, vor knapp 2.500 Zuschauern ein Tor zu schießen. So etwas kannte ich bis dahin noch nicht. Aber es ist bestimmt noch besser wenn es ein 1:0 oder ein später Siegtreffer gewesen wäre (Steven Heßler erzielte das 4:0/d.Red.).

In Bernburg habt ihr am 21. Mai schließlich den Deckel drauf gemacht. Wie lief dieser Tag für die persönlich ab?

Wir sind früher als sonst losgefahren. Ein paar Kilometer vom Stadion entfernt haben wir gegessen und danach einen Spaziergang gemacht. Natürlich war es ein besonderer Druck, ich bin noch nie aufgestiegen. Nach dem Abpfiff kamen die Fans aufs Feld, wir haben gemeinsam gefeiert und dann noch die gemeinsame Uffta. Das waren schon Gänsehautmomente. Auf der Rückfahrt hat Djamal gesagt, dass bestimmt ein paar Fans im Stadion sein werden. Aber was dann wirklich vor Ort los war: Wahnsinn!

Was unterscheidet den Fußballer Steven Heßler von Anfang Juli 2015 von dem Mitte Juni 2016?

Ich habe schnell gelernt, mit dem Druck, den es hier gibt, umzugehen. Gerade zu Saisonbeginn, als es zwei Unentschieden in Folge gab. Schließlich stand von Beginn an nichts anderes als der Aufstieg zur Auswahl. Auch die Art des Trainings war neu für mich. Bisher hatte ich immer mit Gleichaltrigen in der Mannschaft gespielt. Hier konnte ich mich auch einiges von erfahrenen Spielern abgucken können. Außerdem ist immer Feuer drin. Auch unabhängig von den Spielen hätte ich mich in dieser Saison allein durch das Training weiterentwickelt.

Unter dem heutigen Sportdirektor des Halleschen FC Stefan Böger hast du bei der deutschen U16 2011 ein Länderspiel bestritten. In Lettland gab es einen 5:0-Sieg. Ein besonderes Erlebnis?

Mein Trainer in Cottbus hat mir damals gesagt, dass ich nominiert bin. Da war ich gerade auf Klassenfahrt. In Frankfurt trainierten wir zwei Tage, sind dann nach Lettland geflogen, haben gespielt und sind nach drei Tagen wieder zurück. Das war alles sehr professionell. Ich war damals 16 und hatte das noch nie vorher erlebt. Für alles war gesorgt. Sogar eine Lehrerin war mit dabei, für diejenigen, die Hausaufgaben hatten. Wir waren ja eine Woche aus der Schule raus.

Mit deiner Nationalmannschafts-Erfahrung im Rücken wollen wir jetzt einen EM-Ausblick. Wer holt den Titel?

Ich sage Spanien und Frankreich werden beide eine gute Rolle spielen. Dann kommt Deutschland. Das sind meine drei Favoriten.

Wie kam der kleine Steven eigentlich zum Fußball?
Durch einen Kumpel, der bereits im Verein spielte, kam ich mit fünf Jahren zum Fußball. Aber schon direkt nachdem ich halbwegs laufen konnte, ging das bei mir los. Mein Opa musste dann immer im Garten mit mir spielen, Hauptsache der Ball rollte. Bei meinem Heimatverein FC Schwedt 02 hab ich einige Jahre gespielt, bin in der 7. Klasse dann auf die Sportschule in Cottbus und ein Jahr später ging es zum FC Energie.

Für wen, außer natürlich für dne 1. FC Lok – schlägt dein Herz?

Hertha BSC! Schwedt ist gut 100 Kilometer von Berlin entfernt und als Kind war ich ab und an bei Spielen. Nach einem gewonnenen Nachwuchsturnier mit Schwedt durften wir bei den Hertha-Profis beim Training zuschauen. Auf einmal schenkte mir Andreas „Zecke“ Neuendorf (157 Bundesliga-Spiele/d.Red.) einen kleinen Frosch, den er auf dem Trainingsplatz gefunden hatte. Na das war schon was für einen Neunjährigen!

Was können die Lok-Fans nächste Saison von dir in der Regionalliga erwarten?

Ich persönlich hoffe, dass ich viele Spiele machen werde. Ich habe noch nie Regionalliga gespielt, werde also Erfahrungen sammeln. Das Spiel gegen Cottbus wird für mich natürlich ganz besonders, da freue ich mich sehr drauf.

 
/verein/news/detail/