"CURRICULUM" - NEU UND INNOVATIV
Neues Nachwuchskonzept an der Uni Leipzig vorgestellt
Veränderte Ausgangsbedingungen und stete Verbesserung in der Ausbildung junger Talente sind der Motor, den die Nachwuchsabteilung des 1. FC Lokomotive Leipzig e.V. antreibt. Auf der Suche nach adäquaten, zukunftsfähigen Lösungen, die in kurzer Zeit verinnerlicht und real umgesetzt werden können, entstand das "Fussball-Curriculum", welches seit dieser Saison in allen Jahrgängen des 1. FC Lok Anwendung findet. Mit diesem Leitfaden stellt der mitgliederstärkste Fußballverein der Stadt Leipzig sein Nachwuchskonzept auf eine höhere Stufe - modern und zukunftsträchtig.
Die Grundlage der Spielphilosophie durfte am Montag, dem 1. November eine Trainerdelegation einer Gruppe Studierender und ihrem Dozenten Dr. Martin Götze demonstrieren. Gemeinsam mit den Lok-Trainern führten die angehenden Sportwissenschaftler eine Trainingseinheit auf Grundlage der neuen Ausbildungs-Philosophie durch. Ziel war ein offener Austausch mit den Studierenden und dem leitenden Dozenten Dr. Martin Götze. Außerdem war es Absicht, den Teilnehmenden ein Einblick in die Methodik und die Didaktik des 1. FC Lok zu geben. Die Methodik des bewussten Überforderns kam bei den Studierenden offensichtlich gut an und auch Dr. Martin Götze bezeichnete das Konzept als "innovativ". Eine weitere Motivation des 1. FC Lok ist es, künftig selbst Trainer-Nachwuchs zu begeistern, auszubilden und langfristig zu binden. Für Studierende böte sich zudem ein Praktikum in Probstheida an, welches durch einen A-Lizenz-Trainer begleitet werden muss. Nach dem gemeinsamen Training meldeten sich erste Interessierte bei Sascha Prüfer, Lok-Coach mit A-Lizenz.
Noah Roeßler, "Curriculum"-Autor und Trainer der U15 erklärt: "Einen innovativen Ansatz wollen wir in unserem Curriculum mit der Identität und Tradition des Klubs vereinen. So finden sich in unserem Playbook Coachingbegriffe, die einen Eisenbahnbezug haben neben Anglizismen, die griffig und spielnah formuliert sind. Für offensives Coaching verwenden wir überwiegend Anglizismen, für das Coaching ohne Ball konzentriert sich das Vokabular auf deutsche Begriffe. Im simultanen Coaching arbeiten stets zwei Trainer an zwei unterschiedlichen Spielphasen. Die Spieler können in der Trainingsform so schnell filtern, welches Coaching, zu welcher Spielphase gehört. Die Grundlagen unserer Spielphilosophie durften wir unsere Einheit demonstrieren: So lautete das Thema der Praxisdemonstration Balljagd versus Build-Up. Mit unseren Teams wollen wir in höchstmöglich Intensität den Ball jagen, und so lautet unser Kredo: Kontrollieren und Jagen, statt Tor verteidigen. Hingegen ging es in der Build-Up-Spielphase um Diagonalität und das Erzeugen von Überzahl."
Sascha Prüfer, "Curriculum"-Co-Autor und Trainer der U19: "Die Gruppe war begeistert von dem Training und unserem modernen Ansatz. Wichtig war uns, Interesse zu wecken. Das ist so sehr gelungen, dass wir den Studierenden in einem Praktikum in Probstheida unsere Philosophie noch viel näher bringen können und vielleicht mittelfristig auch einige Kandidaten als künftige Trainer langfristig an unseren Verein binden können. Mit dem Dozenten Dr. Martin Götze, den ich noch aus meiner eigenen aktiven Uni-Zeit kenne, wollen wir gern diesen Austausch fortsetzen. Es war für alle Beteiligten ein erfolgreicher Tag."