Ondrej Brusch beim 0:1-Führungstreffer. (Foto: Elke Bahrdt)

Verein, Top3, Top7 | Sonntag, 08. März 2015

BRUSCHS TREFFER REICHT NICHT ZUM SIEG

SSV Markranstädt vs 1. FC Lokomotive Leipzig 1:1

Die Ausgangslage war klar. Der Oberliga-Fünfte 1. FC Lokomotive Leipzig wollte den Rückstand auf die Aufstiegesplätze verringern und musste gewinnen, um sich realistische Chancen auf den Aufstieg zu bewahren. Für den SSV aus Markranstädt dagegen hieß die oberste Devise: Nur nicht verlieren! Denn mit einem Sieg wäre die Loksche bis auf 4 Punkte an den Tabellen-Zweiten herangekommen.

Vor den knapp 2.000 mitgereisten Lokfans schickte Trainer Heiko Scholz dieselbe Mannschaft auf das Feld, wie beim wichtigen Heimsieg gegen die Zweite aus Dresden eine Woche zuvor. Und auch die Begegnung in Markranstädt wurde durch die fantastische "blau-gelbe Wand" erneut zu einem Heimspiel.

Und gleich zu Beginn kam es wohl zur unschönsten Szene des Spiels. Der Markranstädter Isaac Darko Akyere streckte Sebastian Dräger im Luftduell mit einer Kopfnuss zu Boden. Dieser blieb benommen liegen und konnte nicht mehr weiterspielen. So wechselte die Loksche bereits in der 5. Minute zum ersten Mal und der noch nicht zu 100% fitte Dustin Scheibe musste früh in die Partie (in der 80. Minute ersetzte ihn Rolleder). Eine Karte für diese Aktion gab es übrigens nicht.

Die Heimmannschaft spielte weiter aggressiv und kam nun einige Male gefährlich vor das blau-gelbe Tor. Aber auch der 1. FC Lok zeigte nun eine couragierte Leistung und so konnten die insgesamt 2.500 Fans im Stadion eine überdurchschnittlich gute, temporeiche und vor allem immer spannende Oberliga-Partie bestaunen. Positiv aufallend spielten dabei wieder die 3 Neuzuänge Brusch, Watahiki und Murakami, die leidenschaftlich jeden Zweikampf bestritten und damit die gesamte Mannschaft mitrissen. Einzig ein Tor wollte bis zum Halbzeitpfiff erst einmal nicht fallen.

Nach dem Pausentee ging es nahtlos weiter. Der 1. FC Lok zeigte sich weiter willig, den vielen, vielen blau-gelben Fans, die über die gesamten 90 Minuten für mächtig Betrieb sorgten, den heiß ersehnten Führungstreffer zu bescheren. Und nach 70 Minuten war es dann endlich so weit! Der stets gefährliche und topmotivierte Ondrej Brusch nutzte einen Fehler von Zickert, lief alleine an Neukam vorbei und legte aus 15 Metern ins leere Tor. Der Winterneuzugang Brusch belohnte damit sein nächstes starkes Spiel und das Stadion verwandelte sich in ein regelrechtes Tollhaus. Doch die Freude währte nur kurz. Die Loksche hatte die Führung wohl selbst noch nicht verdaut und prompt kam es im Gegenzug, nur zwei Minuten später, zum bitteren Ausgleich. Zickert machte seinen Fehler postwendend wieder gut, hielt den Fuß an den Ball und traf mitten ins blau-gelbe Herz. „Nach dem Ausgleich mussten wir reagieren und haben Innenverteidiger Zickert nach vorn geschickt. Das hat sich ausgezahlt.“ sollte Markranstädts Co-Trainer und Ex-Lokist Kai Metzner später sagen. Alles richtig gemacht.

Letztlich konnte die Loksche trotz großen Kampfes nichts mehr entgegensetzen und musste sich so mit einem eher ernüchternden Unentschieden zufrieden geben. Der Rückstand konnte mit dem 1:1 also leider doch nicht verringert werden. Trotzdem bleibt Mario Basler kämpferisch: „Es ist noch nichts verloren, wir können es noch schaffen. Ich habe mit Werder Bremen mal sieben Punkte auf Borussia Dortmund aufgeholt.“



Statistiken:
SSV Markranstädt: Neukam, Haider Kamm Al-Azzawe, Ibold, Lerchl, Hesse (36. Daubitz), Nüchtern (71. Majetschak), Schößler, Akyere (59. Dwars), Zickert, Krieger, le Beau

1. FC Lok: Latendresse-Levesque, Krug, Trojandt, Marzullo, Ziane, Watahiki, Hofmann (80. Zielinsky), Brusch, Dräger (5. Scheibe, 82. Rolleder), Surma, Murakami

Tore:
0:1 Ondrej Brusch (70.)
1:1 Robert Zickert (72.)

Stadion: Stadion am Bad, Markranstädt

Zuschauer: offiziell 1.890

 
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