30. Spieltag

Hertha BSC II - 1. FC Lok 1:1 (0:0)

Foto: Bernd Scharfe

Trauer und Hoffnung
1. FC Lok verpasst im Abstiegsendspiel gegen Hertha BSC II den Sieg

Der 1. FC Lok hat im „Endspiel“ um den Klassenerhalt den Matchball vergeben. Das Team von Coach Heiko Scholz erkämpfte vor etwa 3.000 Lokfans in Berlin mit großem Kampf ein 1:1-Unentschieden bei Hertha BSC II – die Tore schossen Kevin Stephan (53.) für die „kleine“ Hertha und Patrick Grandner (76.) für die Loksche. Mit einem Sieg hätte der 1. FC Lok das rettende Ufer erreicht und wäre dem Abstieg hundertprozentig entgangen. So müssen alle Blau-Gelben noch eine Woche zittern und hoffen, dass Neustrelitz der Aufstieg in die 3. Liga gelingt.

Coach Heiko Scholz musste den Gelb-Rot-Gesperrten Damian Paszlinski ersetzen – Sebastian Dräger rückte für ihn in die Innenverteidigung, der wieder genesene Marcel Trojandt lief dafür wieder als Linker Verteidiger auf. Ansonsten vertraute der Trainer derselben Aufstellung wie zuletzt beim 2:1-Sieg gegen den 1. FC Magdeburg. Bei den Hertha-Bubis mit Fabian Holland (3 Einsätze) und Sascha Burchert zwei Spieler aus dem erweiterten Profi-Kader im Einsatz, ansonsten sehr gut ausgebildete junge Spieler und mit Andreas „Zecke“ Neuendorf eine Kultfigur auf der Bank.

Die Herthaner begannen in Halbzeit eins druckvoller und erspielten sich durch Stephan (3./Kopfball übers Tor) und Rockenbach (7./Kopfball, knapp am langen Pfosten vorbei) die ersten beiden Möglichkeiten der Partie. Mit fortschreitender Spieldauer bekam die Loksche Gegner und Ball besser in den Griff und kämpfte sich ins Spiel. Eine dicke Chance gab es, als Gianluca Marzullo am Strafraum auf Sebastian Zielinsky ablegte, der aus 14 Metern jedoch nur das Außennetz traf (27.). Auch danach wirkte der FCL wacher und hatte einige Möglichkeiten (Marullo/30., Langner/38.) – die größte Chance hatte aber noch einmal die Hertha: Julien Latendresse musste in der 44. Minute aus seinem Kasten, klärte jedoch zu kurz. Zur Erleichterung der Lokfans traf Fabian Holland mit seinem Lupfer aus 20 Metern auf das Tor.

Auch in der Zweiten Halbzeit machte zunächst Hertha das druckvollere Spiel. Bei einem gefährlichen Konter konnte Markus Krug Stephan nur per Foul stoppen (46.). Den fälligen Freistoß aus 25 Metern von Rockenbach konnte Lok-Torwart LaLe aber halten (47.). Wenig später kam Steve Breitkreuz bei einem Standard aus sechs Metern zum Kopfball, aber zum Glück vorbei (49.). Wenig später schlug es dann aber ein: Eine Flanke erreichte Stephan, der sich am Strafraum elegant um Dräger drehte und dann platziert ins rechte Eck schoss – LaLe noch dran, aber letztendlich ohne Chance (53.). Nun setzte Heiko Scholz vollkommen auf Angriff, wechselte Steve Rolleder ein, der fortan ordentlich Betrieb machte. Die Mannschaft holte nun das Letzte aus sich heraus, kämpfte, rannte – und hatte Chancen. In der 76. Minute dann die Belohnung: Dustin Scheibe spielte auf der rechten Seite steil auf Patrick Grandner, der in den Strafraum sprintete, noch einen Gegenspieler umkurvte und dann flach einschoss. Anschließend warf der 1. FC Lok alles nach vorne und hatte sogar noch zwei Riesenchancen: Aber Steve Rolleder (90.) und Gianluca Marzullo (90.+3) scheiterten jeweils aus Nahdistanz.
Fazit: Ein Punktgewinn, der sich wie eine Niederlage anfühlt, weil der eine Punkt in der Tabelle nicht mehr zum ersehnten 14. Platz langt. Dass es am Ende nicht zum sicheren Klassenerhalt reichte, lag nicht am heutigen Spiel – im Gegenteil: Gegen Hertha zeigte die Mannschaft noch einmal großartigen Charakter. Der fehlende Punkt wurde an einem anderen Spieltag nicht geholt. Am Ende steht eine grandiose Aufholjagd in der Rückrunde mit 24 Punkten und Spielen, die Spaß machten. Doch noch lebt die Hoffnung: Nun heißt es Daumen zu drücken für die TSG Neustrelitz, die am kommenden Mittwoch in Neustrelitz und am kommenden Sonntag in Main gegen die Zweitvertretung von Mainz 05 um den Aufsteig in die 3. Liga kämpft. Steigen die Mecklenburger auf, bleibt der 1. FC Lok in der Regionalliga.

Hertha II: 21 Sascha Burchert – 28 Glodi Zingu, 42 Steve Breitkreuz, 31 Steve Müller, 16 Yanni Regäsel – 32 Fabian Holland, 29 Louis Samson – 23 Jerome Kiesewetter, 19 Rockenbach da Silva (80./7 Robert Andrich), 47 Bilal Kamarieh (42./13 Junior Ebot-Ebtchi – 14 Kevin Stephan (90.+3/30 Andreas Neuendorf)

1. FC Lok: 1 Julien Latendresse-Levesque – 2 Dustin Scheibe (86./21 Rico Engler), 3 Markus Krug, 18 Sebastian Dräger, 4 Marcel Trojandt (55./10 Steve Rolleder) – 5 Armin Kilz – 8 Sebastian Zielinsky, 9 Alexander Langner, 22 Andy Wendschuch (69./22 Andy Wendschuch), 19 Patrick Grandner – 6 Gianluca Marzullo
Tore: 1:0 Stephan (53.), 1:1 Grandner (76.)

Schiedsrichter: Eugen Ostrin (Eisenach)

Gelbe Karten: Samson, Kiesewetter – Krug, Trojandt

Amateurstadion im Olympiapark: 3.789 Zuschauer (ausverkauft, davon ca. 3.000 Lok-Fans)

Bilder

Fotos: Bernd Scharfe

 
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