3. Hauptrunde
Landespokal Sachsen 2013/2014
Die Sensation bleibt aus
Lok verliert im Pokal nach großem Kampf mit 0:2 gegen den großen Favoriten RB 12.10.2013
Der neue Lok-Trainer und alte Bekannte Heiko Scholz musste auf Steve Rolleder verzichten, der im Pokal eine Rot-Sperre absitzt - sonst fehlten nur die Langzeitverletzten Christoph Schulz und Albrecht Brumme sowie Gerald Muwanga, der einen Infekt noch nicht auskuriert hat. Die Aufstellung des 1. FC Lok in der defensiven 4-1-4-1-Formation mit Sebastian Dräger als Staubsauger vor der Abwehr und Patrick Grandner als einzigem echten Stürmer. Favorit RB hingegen wie erwartet offensiv im 4-4-2 mit Raute mit den beiden Spitzen Daniel Frahn und Carsten Kamlott und dahinter Dennis Thomalla als offensivem Mittelfeldspieler.
Von Beginn an waren im Spiel die Rollen klar verteilt. Favorit RB mit gefühlten 90 Prozent Ballbesitz und immer bemüht, die Lücke im Lok-Abwehrbollwerk zu finden. Lok in Defensivstellung darauf bedacht genau diese Lücke nicht zu bieten. Der Drittligist insgesamt mit einer sehr durchdachten und reifen Spielanlage und immer wieder mit gefährlichen Steilpässen in die Spitze oder in die Halbräume auf den Flügeln, aber in den ersten 22 Minuten nur mit Warnschüssen aufs Lok-Tor (12./Frahn, 18/Kaiser/21./Kimmich). Lok in dieser Zeit in der Defensive bissig und relativ sicher, im Spiel nach vorne jedoch sehr verhalten und zu ungenau. Das 0:1 fiel in der 23. Minute durch Dominik Kaiser. Der Ball sprang genau vor die Füße des RB-Mittelfeldrenner, sein Volleyschuss aus rund 20 Metern schlug unhaltbar im linken unteren Eck ein. Der 1. FC Lok war danach sehr bemüht, den Ausgleich zu erzielen, hatte auch einige schöne Spielzüge und Torschussmöglichkeiten (32./Engler knapp zu spät nach Kittler Diagonalball, 38./Engler gelingt nach schöner Kombination der Schuss aus der Drehung nicht) und sogar einem Treffer (33./Grandner, Abseits)- aber leider ohne reguläres Tor. RasenBallsport war nach der Führung zunächst darauf bedacht, das Ergebnis zu verwalten und hatte keine echte Torchance mehr in Hälfte eins.
Nach der Pause die Loksche weiterhin mit viel Dampf und um den Ausgleich bemüht, die erste gute Chance allerdings für RasenBallsports Thomalla, der den Ball aber deutlich übers Tor drosch. Besser machte es Grandner in Minute 57, als er den Ball am weit vorm Tor stehenden Domaschke vorbei schlägt, allerdings auch den Kasten verfehlt.In der 63. Minute sorgte eine Unachtsamkeit der Lok-Abwehr für die Entscheidung: Bei einem Pass von rechts verfehlte Markus Krug den Ball, Kevin Kittler war einen Schritt später als Frahn, der aus zwei Metern nur noch einschieben musste. Auch danach der 1. FC Lok mit ordentlich Druck und guten (66./Krug per Kopf) und sogar sehr guten Einschussmöglichkeiten (67. Engler per Kopf, 74. Böhne per Kopf), aber ohne Fortune und damit ohne den nötigen Torerfolg.
Fazit: Trotz großem Kampf und guter fußballerischer Ansätze ist der 1. FC Lok am Favoriten gescheitert - einfach weil RB seine individuell bessere Klasse abrief und seine Möglichkeiten nutzte, ohne jedoch zu glänzen. Für den rauhen Liga-Alltag sollte die Leistung Auftrieb geben. Die Stärke der Mannschaft scheint jedenfalls besser zu sein als die derzeitige Platzierung. Großartig war zudem die Unterstützung der treuen Lok-Fans, die ihre Mannschaft von der ersten bis zur letzten Minute frenetisch anfeuerten.
Sachsenpokal, 3. Runde
1. FC Lok: 1 Steven Braunsdorf - 15 Sebastian Seifert, 3 Markus Krug, 13 Kevin Kittler, 24 Gino Böhne - 16 Raik Hildebrandt (69./8 Vadims Logins), 22 Andy Wendschuch, Sebastian Dräger (74./9 Patrick Lunderstädt), 4 Marcel Trojandt (74./23 Franz Bochmann) - 21 Rico Engler, 19 Patrick Grandner
RB Leipzig: 26 Erik Domaschke - 30 Christian Müller, 4 Tobias Willers, 28 Fabian Franke, 3 Anthony Jung - 17 Joshua Kimmich (67./18 Timo Röttger), 15 Bastian Schulz, 24 Dominik Kaiser (77./5 Sebastian Ernst) - 20 Denis Thomalla - 11 Daniel Frahn (84./33 André Luge), 27 Carsten Kammlott
Schiedsrichter: Jens Klemm (Gröditz)
Tore: 0:1 Kaiser (23.), 0:2 Frahn (63.)
Gelbe Karten: Krug
Red-Bull-Arena: 14.377 Zuschauer
Stimmen zum Spiel:
Alexander Zorniger (Trainer RB): Es war eine wirklich angenehme Stimmung und auch sonst eine faire Begegnung im Umfeld. Wir haben sehr früh Druck aufgebaut und hoch und aggresiv gepresst. Beide Tore fallen dann folgerichtig auch aus Balleroberungen. Lok hat gut dagegen gehalten - ich wünsche der Mannschaft viel Erfolg im Abstiegskampf.
Heiko Scholz: Es war ein Fußballfest mit sehr guter Atmosphäre. Meine Mannschaft hat alles gegeben. Das erste Tor war etwas unglücklich. Danach haben wir gut dagegen gehalten und hätten mit ein bisschen Glück auch den Ausgleich geschafft. Der Sieg für RB war am Ende trotzdem verdient. Jetzt hoffe ich darauf, dass meine Jungs auch in der Liga ihr Potential abrufen - aber ich bin sehr zuversichtlich, denn alle wollen und ziehen gut mit.