29. Spieltag
Viktoria Berlin - 1. FC Lok Leipzig 2:2 (2:1)
Remis in letzter Minute
1. FC Lok erkämpft einen Punkt bei Viktoria Berlin
Der 1. FC Lok hat bei Viktoria Berlin buchstäblich in letzter Minute einen Punkt erkämpft. Nach der schnellen Führung durch Patrick Grandner (1.) hatten die Gastgeber mit zwei Toren von Ümit Ergirdi (18.) und Maximilian Watzka (39.) noch in der ersten Halbzeit das Spiel gedreht. Weil Viktoria in der zweiten Hälfte trotz bester Möglichkeiten kein weiteres Tor gelang, reichte der späte Treffer von Gianluca Marzullo (90.) fürs Remis.
Bis auf den verletzten Marcel Trojandt konnte Coach Heiko Scholz seine Bestbesetzung aufbieten – er entschied sich für dieselbe Aufstellung wie beim 3:0-Sieg gegen Nordhausen vor Wochenfrist. Bei den Gastgebern einige bekannte Namen im Aufgebot, darunter Max Watzka, der einst beim VfB Leipzig die Jugendabteilungen durchlief.
Das Spiel hatte noch gar nicht ganz begonnen, da stand es schon 1:0 für den 1. FC Lok. Nach handgestoppten 36 Sekunden zappelte der Ball im Netz, nachdem Alexander Langner Grandner schön in Szene gesetzt hatte und der derzeitige Torschütze vom Dienst eiskalt vollstreckte. Wer nun aber gedacht hätte, dass die Führung der Mannschaft Sicherheit gibt, sah sich getäuscht. Von nun an dominierte Viktoria das Spiel fast nach Belieben und kam folgerichtig in der 18. Minute zum Ausgleich: Eine Flanke von der linken Seite wurde lang und immer länger, Gino Böhne konnte nicht klären und Ergirdi bedankte sich aus zehn Metern mit dem Tor. Der 1. FC Lok war danach in der Offensive zwar durchaus gefährlich (Langner/23., Grandner/37.,41.), verlor aber in der Defensive einige Male völlig den Faden. So wie beim 1:2: Carlos Brinsa tanzte im Strafraum gleich drei Abwehrspieler aus und hatte dann noch das Auge für den besser postierten Watzka, der aus zehn Metern ohne Mühe einschob (39.). Die Berliner auch sonst noch mit einigen guten Möglichkeiten, die zum Glück das Tor verfehlten.
Die zweite Halbzeit begann wie erwartet: Der 1. FC Lok mühte sich, das Spiel zu gestalten, die Berliner lauerten auf Konter – und das mit Erfolg. Immer wieder brachte das schnelle Passspiel der Viktoria die Lok-Abwehr in Probleme, die nach Riesen-Chancen (52./55./77./84.) froh sein konnte, dass ein Remis weiter möglich war. Offensiv zeigte die Loksche weiterhin passablen Fußball, konnte den Ball jedoch nicht im Tor unterbringen. Höhepunkt der verpassten Möglichkeiten war eine Doppelchance von Rico Engler, der zunächst aus 20 Metern einen Abwehrspieler anschoss und wenig später aus derselben Entfernung den Ball ans Lattenkreuz nagelte. Als dann kaum noch einer damit rechnete, gelang doch noch der Ausgleich: Nach einer unübersichtlichen Situation – Rickert war aus seinem Tor gekommen – netzte Marzullo von der Strafraumgrenze ein (90.) – der Rest war Jubel.
Fazit: Der 1. FC Lok hat den Punkt heute verdient. Nicht, weil er heute gleichwertig mit dem Gegner war – die Berliner waren heute die klar bessere Mannschaft. Aber als Ausgleich für all die knapp verlorenen Spiele, in denen der unser Team mindestens gleichwertig war. Was der Punkt im Kampf um den Klassenerahlt wert ist, werden wir spätestens in zwei Wochen wissen. Bis dahin gilt es, alle Kräfte zu bündeln und jeden Funken Energie in die Partien gegen den 1. FC Magdeburg und Hertha BSC II zu stecken.
Viktoria: 1 Marcus Rickert – 3 Julian Austermann, 4 Christoph Klippel, 5 Robert Schröder, 17 Gökhan Ahmetcik – 21 Ümit Ergirdi, 6 Thomas Kruschke (88./7 Stefan Gehring), 20 Patrick Leutloff, 16 Maximilian Watzka – 18 Carlos Brinsa (63./9 Nicolai Jelitto), 19 Adrian Antunovic (86./2 Stephan Brehmer)
1. FC Lok: 1 Julien Latendresse-Levesque – 2 Dustin Scheibe, 3 Markus Krug, 17 Damian Paszlinski, 24 Gino Böhne (30./18 Sebastian Dräger) – 5 Armin Kilz – 19 Patrick Grandner, 22 Andy Wendschuch (62./10 Steve Rolleder), 9 Alexander Langner (76./21 Rico Engler), 8 Sebastian Zielinsky – 6 Gianluca Marzullo
Tore: 0:1 Grandner (1.), 1:1 Ergirdi (18.), 2:1 Watzka (39.), Marzullo (90.)
Schiedsrichter: Marko Wartmann (Großvargulla)
Gelbe Karten: keine
Stadion Lichterfelde: 1.112 Zuschauer (ca. 700 aus Leipzig)
Bilder
Fotos: Bernd Scharfe