25. Spieltag
1. FC Lok - TSG Neustrelitz 3:2 (1:2)
Sensationeller Sieg gegen Tabellenführer
1. FC Lok dreht Spiel und gewinnt gegen TSG Neustrelitz
Der 1. FC Lok Leipzig hat am Samstag-Nachmittag sensationell den Tabellenführer TSG Neustrelitz mit 3:2 besiegt. Dabei drehten die Leipziger das Spiel: Nach dreißig Minuten führten die Gäste bereits mit 2:0 und noch bis drei Minuten vor Spielende lagen die Blau-Gelben mit 1:2 im Rückstand. Doch Gianluca Marzullo (88.) und Patrick Grandner (90.) sorgten mit ihren beiden Treffern für den umjubelten Sieg.
Die Startaufstellung musste Chefcoach Heiko Scholz im Vergleich zum Sieg in der letzten Woche bei Optik Rathenow nur auf einer Position umbauen. Für den verletzten Sebastian Zielinsky begann Rico Engler. Bemerkenswert: Aufgrund vieler Ausfälle und der Suspendierung von Kevin Kittler nahmen nur drei Feldspieler auf der Ersatzbank Platz. Der Tabellenführer konnte hingegen aus dem Vollen schöpfen, lief in Bestbesetzung auf.
In Halbzeit eins brauchten die Neustrelitzer nicht lange, um zu zeigen, warum sie unangefochtener Tabellenführer sind. Nachdem zuvor auf beiden Seiten nicht viel passiert war, brachte ein Angriff in der 16. Minute die schnelle Führung: Über die linke Seite kam der Ball zu René Pütt, der aus 15 Metern platziert ins Tor von Julien Latendresse-Levesque einschob. Anschließend versuchte die Loksche viel, hatte sogar eine gute Einschussmöglichkeit, als Alexander Langner von der gegnerischen Grundlinie in die Mitte passte, aber Steve Rolleder bekam den Fuß nicht ganz an den Ball (27.). Fast dieselbe Variante spielte die TSG besser aus und wurde durchs 2:0 belohnt, als Lukas Novy von rechts passte und Kevin Weidlich aus Nahdistanz einschob (30.). Im Stadion dachten nun wohl alle an die 0:4-Klatsche gegen Jena vor zwei Wochen und meinten, der Sieger dieses Spiels stünde fest. Aber es sollte alles anders kommen! Einen ersten Vorgeschmack für das, was noch kommen sollte gab es in der 36. Minute: Steve Rolleder bedrängte einen Neustrelitzer derart, dass der einen Fehlpass spielte. Den Ball schnappte sich Andy Wendschuch, der einen Weltklasse-Pass auf den lauernden Patrick Grandner spielte. Der wiederum ließ sich von den zwei Neustrelitzern neben ihm nicht beeindrucken, schlug noch einen Haken und schlenzte den Ball ins rechte Eck.
Spätestens mit Beginn der zweiten Halbzeit war klar, dass der 1. FC Lok hier nocht etwas mitnehmen wollte. Die Leipziger ackerten, kämpften, liefen - Neustrelitz hingegen schien die Führung nur noch zu verwalten. Nach vorne fehlte zunächst die ganz große Durchschlagskraft der Loksche, aber TSG-Chancen wurden von nun an erst einmal nicht mehr verzeichnet. Das erste Lok-Offensivausrufezeichen setzte Alexander Langner: Der Youngster dribbelte sich durch die halbe Neustrelitzer Abwehr, scheiterte jedoch am Ende an Torwart Daniel Bittner, der einen Moment eher am Ball war (78.). Die Erlösung dann in der 88. Minute: Rolleder gewann ein Kopfballduell im Strafraum, sodass der eingewechselte Gianluca Marzullo plötzlich frei vorm Tor war. Der Italiener blieb cool und traf zum 2:2-Ausgleich - großer Jubel brandete im Stadion-Rund. Endgültig zum Kochen brachte Patrick Grandner die Fans zwei Minuten später. Grandner bekam auf dem linken Flügel den Ball, zog nach innen und schob den Ball mit einem Präzisionsschuss von der Strafraumgrenze ins rechte Eck. In den anschließenden fünf Minuten warf die TSG noch einmal alles nach vorne, aber mit einer Energieleistung verteidigte der 1. FC Lok den Sieg und die drei Punkte.
Fazit: Was für ein wichtiger Sieg! Für die Tabelle, weil wieder einmal in dieser Saison alles gegen die Loksche spielte und so der Abstand auf Tabellenende und Nichtabstiegsplatz zumindest gehalten werden konnte. Für die Moral, weil die Mannschaft endlich einmal in den letzten Minuten eine Partie drehen konnte, statt wie so oft in der aktuellen Spielzeit selbst die Punkte hergeben zu müssen. Für den Verein, weil an diesem Tag alle - Mannschaft, Trainer- und Betreuerteam, Fans und Sponsoren einfach nur genießen konnten, wie viel Spaß Fußball manchmal machen kann.
1. FC Lok: 1 Julien Latendresse-Levesque - 2 Dustin Scheibe, 3 Markus Krug, 17 Damian Paszlinski, 4 Marcel Trojandt (68./24 Gino Böhne) - 8 Andy Wendschuch (74./6 Gianluca Marzullo), 18 Sebastian Dräger - 21 Rico Engler (68./7 Juro Pejic), 9 Alexander Langner, 19 Patrick Grandner - 10 Steve Rolleder
TSG: 21 Daniel Bittner - 2 Lukas Novy, 13 Rico Morack (83./3 Christian Schönwälder), 4 Thomas Franke, 16 René Pütt - 8 Kai Hempel - 27 Kevin Weidlich, 10 Erich Sautner (54./17 Christian Skoda), 9 Tony Fuchs (46./78 Volkan Cekirdek) - 36 Velimir Jovanovic, 20 Dino Medjedovic
Tore: 0:1 Pütt (16.), 0:2 Weidlich (30.), 1:2 Grandner (36.), 2:2 Marzullo (88.), 3:2 Grandner (90.)
Schiedsrichter: Sebastian Schmickartz (Berlin)
Gelbe Karten: Wendschuch, Krug, Rolleder, Marzullo, Grandner - Weidlich, Franke
Bruno-Plache-Stadion: 1.954 Zuschauer