13. Spieltag

1. FC Lok - Carl Zeiss Jena II 1:2 (0:1)

Foto: Bernd Scharfe

Spielbericht

Bittere Heimpleite statt Sprung nach vorn: Der 1. FC Lokomotive Leipzig verlor am 13. Spieltag das Heimspiel gegen Carl Zeiss Jena vor 2.031 Zuschauern im Bruno-Plache-Stadion mit 1:2 (0:1). Und zudem Mittelfeld-Flitzer Benedikt Seipel wegen einer strittigen Roten Karte. Der Gastgeber beherrschte die Partie, nutzte aber auch die besten Chancen nicht. Stattdessen konterten die Talente von Carl Zeiss Jena eiskalt über den Israeli Shlomo Edri, der beide Jenaer Treffer markierte (42./65.). Nach dem Anschlusstreffer von Benjamin Fraunholz (73.) riskierten die später dezimierten Messestädter noch einmal alles, aber der völlig verdiente Ausgleich wollte nicht mehr fallen.

Lok-Coach Mike Sadlo musste nach der Pokal-Pleite in Zwickau (1:2) unter der Woche erneut umstellen. Zwar kehrte Stammkeeper Martin Dolecek für Boris Jovanovic wieder in den Lok-Kasten zurück, dafür fielen diesmal der Rechtsverteidiger Felix Bachmann sowie Mittelfeldspieler Albrecht Brumme aus. Dafür rückte Jens Werner auf die Position von Bachmann, während Sebastian Seifert auf links in der Viererkette ran durfte. Im zentralen Mittelfeld agierten dafür Filip Racko und Markus Saalbach. Gäste-Trainer Kurbjuweit musste dem parallelen Spiel der Ersten (gegen Bielefeld) Tribut zollen, griff auf vier A-Jugend-Kicker zurück, die jeweils nur eine Halbzeit absolvieren sollten. Los ging´s zunächst mit mäßigem Tempo - aber die Hausherren hatten Jena II im Griff. In der 15. Minute die erste Lok-Chance, doch Stürmer Rico Engler zielte aus 18 Metern knapp links vorbei. Acht Minuten später Pech für die Gastgeber, als der schwache Schiri Marcel Riemer einen Treffer von Engler zurück pfiff. Engler soll gegen Thoralf Gennermann gehalten haben. Nach einer halben Stunde brachte Kapitän Thorsten Görke einen Freistoß von links in den Strafraum, wo Christoph Schulz mit dem Hinterkopf aus 10 Metern das Leder knapp rechts vorbei jagte. Weiter nur die Loksche: Engler tankte sich durch, haut aus 14 Metern einfach mal drauf - aber Jena-Keeper Steven Braunsdorf fingerte das Leder noch zur Ecke (36.). Dann der Lok-Schock: Erster (!) Torschuss von Jena - und der war drin. Edri hält von der Strafraumgrenze einfach mal drauf - 0:1. Der Ball zischte durch die Finger von Keeper Dolecek ins linke, untere Eck. Und fast wäre es noch schlimmer geworden: Mit dem Pausenpfiff bedient Tino Schmidt den flinken Daniel Barth, der völlig freistehend aus 14 Metern links vorbei schob. Glück gehabt.

Zu Halbzeit zwei brachte Lok-Trainer Sadlo mit Benjamin Fraunholz für Racko eine weitere Sturmspitze. Und die Blau-Gelben drückten auf den Ausgleich: Eine Görke-Ecke von rechts köpfte Djibril „Dieter" N´Diaye aus 8 Metern, aber Braunsdorf rettete wieder in höchster Not (54.). 120 Sekunden später flankt Jens Werner von rechts, aber den Kopfball von Fraunholz (aus 12 Metern) lenkte der starke Jenaer Schlussmann zur Ecke. Weiter nur der 1. FC Lok: Benedikt Seipel brachte das Leder von rechts, Braunsdorf rutschte die Kugel durch die Hände - doch der Ball rollt auf der Torlinie an Freund und Feind vorbei (59.). Und wie es im Fußball so ist: Wer das Tor nicht trifft, wird bestraft. So auch heute: Sebastian Doro hebt die Kugel auf Stürmer Edri, der wiederum sehenswert aus 16 Metern Schlussmann Dolecek zum 0:2 überlupft (65.). Leise Hoffnung im Rund dann acht Minuten später, als eine Eingabe von Werner an die Querlatte klatscht - und der Abpraller auf der Brust von Fraunholz landete, der den Ball aus einem Meter zum Anschlusstreffer über die Linie drückte. Doch dann die 76. Minute: Schiri Riemer zückte nach einem Einsteigen von Seipel gegen Philipp Röppnack die Rote Karte. Danach kochten die Emotionen über. Höhepunkt: Coach Sadlo wurde in der 83. Minute auf die Tribüne verbannt. Auf dem Platz packten die Lok-Kicker (trotz Unterzahl) die Brechstange aus. Doch mehr als ein Kopfball von Brodkorb (85.) sprang trotz vier Minuten Nachspielzeit nicht mehr heraus.

Eigentlich ein Oberliga-Spieltag wie gemalt für den ambitionierten 1. FC Lok - doch in der Offensive wollten die Tore einfach nicht fallen. Schiri Riemer machte zudem nicht immer eine glückliche Figur, urteilte in einigen strittigen Situationen gegen den FCL. Bitter zudem: Nach den vielen Ausfällen wegen Verletzungen, werden im nächsten Spiel auch Seipel sowie Kapitän Thorsten Görke und Jens Werner (jeweils 5. Gelbe) fehlen.

1. FC Lok: 1 Martin Dolecek - 15 Sebastian Seifert (ab 58. 25 Marcus Brodkorb), 17 Thorsten Görke, 12 Martin Schuster, 8 Jens Werner - 2 Benedikt Seipel, 25 Markus Saalbach, 7 Filip Racko (ab 46. 9 Benjamin Fraunholz), 6 Christoph Schulz (ab 74. 22 Andreas Streubel) - 21 Rico Engler, 4 Djibril N´Diaye

Carl Zeiss Jena II: 1 Steven Braunsdorf - 4 Thoralf Gennermann, 7 Tino Schmidt (ab 46. 8 Jakob Schneider), 21 Gary Häußler, 11 Philipp Röppnack (ab 78. 13 Ben Zolinski) - 18 Christoph Grabinski, 5 Sebastian Doro, 15 Michael Hort, 17 Daniel Barth (ab 46. 10 Bogdan Strohonov) - 20 Yves Brinkmann, 14 Shlomo Edri

Tore: 0:1 Edri (42.), 0:2 Edri (65.), 1:2 Fraunholz (73.)

Gelbe Karten: Saalbach, Görke, Werner - Barth, Zolinski

Rote Karte: Seipel (76./Lok wegen Foulspiels)

Bruno-Plache-Stadion: 2.031 Zuschauer

Schiedsrichter: Marcel Riemer (Eisenhüttenstadt)

Bilder

Bilder: Bernd Scharfe

 
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