5. Spieltag

1. FC Lok - FSV Zwickau 1:1 (1:0)

Loks Torschütze Benjamin Fraunholz war stets eng bewacht. Foto: Bernd Scharfe

Spielbericht

Oberligist 1. FC Lok blieb auch im dritten Punktspiel der laufenden Oberliga-Saison ungeschlagen und rennt doch weiterhin dem ersten Sieg hinterher. Auch am Freitagabend konnten die Schützlinge von Cheftrainer Achim Steffens vor der tollen Kulisse von 3.377 Zuschauern im Bruno-Plache-Stadion abermals eine Führung nicht über die Zeit bringen und trennten sich letztendlich jedoch mit einem gerechten 1:1 (1:0) vom FSV Zwickau. Angreifer Benjamin Fraunholz hatte die Blau-Gelben nach nicht einmal 180 Sekunden in Führung gebracht. Zwickaus Sturmtank Steffen Kellig glich in der 70. Minute aus.

Loks Blitzstart, wie er sich optimaler nicht hätte zutragen können

Während Hüftprobleme einen Einsatz von Benedikt Seipel verhinderten, kehrte der zuletzt gesperrte Kapitän Thorsten Görke in die Startaufstellung zurück. Gleiches galt für Angreifer Benjamin Fraunholz, der diesmal den Vorzug vor Christoph Schulz erhielt. Die Dankbarkeit dafür sollte nicht auf sich warten lassen. Nachdem ein langer Freistoß in den FSV-Strafraum gesegelt war, behielt René Heusel die Übersicht, legte zum besser postierten Fraunholz zurück, der sich diese Chance aus Nahdistanz nicht nehmen ließ und überlegt ins lange Eck vollendete (3.). Ein Blitzstart, wie er sich optimaler nicht hätte zutragen können. Beinah wäre die Führung sogar schon nach nur 45 Sekunden gefallen, wenn nicht Zwickaus Schlussmann Norman Wohlfeld den Kopfball von Raik Hildebrandt im letzten Augenblick vor der Linie entschärft hätte. Reimund Linkert hatte dem Mittelfeld-Partner mustergültig auf die Stirn serviert. Überhaupt musste hier niemand sein Kommen bereuen, denn beide Kontrahenten suchten auf überaus gutklassigem Oberliga-Niveau den strikten Weg nach vorn. Die erste Gäste-Möglichkeit leitete Danny Troschkes Flanke ein, die Steffen Kellig per Seitfallzieher auf den Lok-Kasten zielte; Jan Evers bekam den gefährlichen Ball im Nachfassen unter Kontrolle (18.).

Kurz darauf verzog Heusel aus halblinker Position nur knapp am rechten Pfosten vorbei (20.), Fraunholz‘ folgender Kopfball - nach punktgenauer Seifert-Flanke - war einen Meter zu hoch angesetzt (23.). Dann - gut zehn Minuten vor dem Pausenpfiff - schallte der zweite ohrenbetäubende Torjubel durch das weite Rund. René Heusel hatte die Kugel humorlos volley in die Maschen gesetzt. Doch mitten in die freudetrunkenen Momente beendete Schiri Jauch die allgemeine Heiterkeit, da ihm irgendwo zwischen Reimund Linkerts Flanke und Markus Saalbachs Kopfball-Verlängerung zum vermeintlichen Torschützen ein Offensiv-Foul aufs Gemüt schlug. Was zusätzlich bitter auf den Magen des Lok-Urgesteins schlug: Bereits zum dritten Mal im nunmehr dritten Saisonspiel blieb Heusel die Anerkennung eines Tores in einer äußerst knifflig zu bewertenden Situation verwehrt. Erst gegen Ende des ersten Durchgangs wurden auch die Zwickauer Offensiv-Bemühungen nachhaltig konkreter und die Anforderungen an Loks Defensive intensiver. Marcus Jazwinskis großartig getretenen Freistoß kratzte Jan Evers mit einem nicht minder großartigen Reflex aus dem linken, oberen Torwinkel (43.). Nur Sekunden vor der Pause kullerte ein noch von Jens Werner abgefälschter Schuss eines Zwickauers um Zentimeter am linken Pfosten des Lok-Gehäuses vorbei.

Ein mustergültiger Konter lässt Zwickau jubeln

Nach Wiederanpfiff tat sich der 1. FC Lok zunehmend schwerer, die Westsachsen in Verlegenheit zu bringen. Die wiederum bestimmten Minute um Minute mehr das Spielgeschehen. Ihnen blieb aufgrund des Rückstandes auch gar nichts anderes übrig, als die Initiative zu ergreifen. Aber noch stand hinten die Null. Sowohl Jazwinkis Versuch aus 20 Metern als auch Kelligs zu unplatzierter Kopfball aus fünf Metern fanden nicht den Weg ins Tor (56./60.). Ändern sollte sich dies dennoch. Umso bitterer, dass sich die Blau-Gelben gerade in dieser Situation zu weit aus der eigenen Hälfte locken ließen, den Ball in der gegnerischen Hälfte hergaben und - ehrlicherweise - mustergültig ausgekontert wurden. Überfallartig drang der FSV über die rechte Außenbahn nach vorne, Jazwinski passte schlussendlich quer in die Mitte, wo Steffen Kellig mit vollster Wucht heranrauschte und aus zehn Metern direkt den verdienten Ausgleich herstellte. Das Spiel stand auf Messers Schneider. Zwar besaß es nicht mehr ganz die Qualität in den Angriffsaktionen, wie sie vor allem in den ersten 45 Minuten zu verzeichnen waren, dafür knisterte es vor Spannung, die Zweikämpfe wurden nicklig und hitzig geführt, Unruhe kam auf, Standards häuften sich, jeder Fehler hätte Entscheidendes auf beiden Seiten provozieren können. Insbesondere der 1. FC Lok war von einem starken Gegner in der eigenen Defensive gefordert bis zum Schluss - ein Tor fiel jedoch nicht mehr.

1. FC Lok: 1 Jan Evers - 3 Markus Krug, 17 Thorsten Görke, 13 Stephan Knoof - 8 Jens Werner, 23 Markus Saalbach, 4 Reimund Linkert (88. 25 Marcus Brodkorb), 16 Raik Hildebrandt, 15 Sebastian Seifert (75. 14 Albrecht Brumme) - 9 Benjamin Fraunholz, 10 René Heusel (80. 6 Christoph Schulz)

FSV Zwickau: 26 Norman Wohlfeld - 18 Maik Strobel, 5 Mike Baumann (27. 23 Felix Lietz), 20 Marcel Trehkopf, 11 Stefan Schumann - 17 Marcus Jazwinski, 7 Christof Neumann, 13 Marco Wölfel, 6 Danny Troschke (46. 14 Christian Schmidt) - 10 Jörg Laskowski, 9 Steffen Kellig

Tore: 1:0 Fraunholz (3.), 1:1 Kellig (70.)

Gelbe Karten: Fraunholz, Saalbach, Knoof - Troschke, Strobel, Jazwinski, Trehkopf

Schiedsrichter: Torsten Jauch (Benshausen)

Bruno-Plache-Stadion: 3.377 Zuschauer

Bilder

Bilder: Bernd Scharfe

 
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