30. Spieltag

1. FC Lok - VfL Halle 96 2:2 (1:1)

Loks Mittelfeldspieler Pavel Devátý im Duell mit zwei Hallensern. Foto: Bernd Scharfe

Spielbericht

Der 1. FC Lok hat im letzten Oberliga-Punktspiel der Saison 2010/11 gegen den VfL Halle 96 einen Punkt geholt. Vor 2.534 Zuschauern im Bruno-Plache-Stadion hatten Raik Hildebrandt (33.) und Benjamin Fraunholz (60.) die zwischenzeitliche Gästeführung (24.) gedreht, ehe Robin Huth kurz vor Toreschluss doch noch zum plötzlichen Ausgleich einnetzte (90.). Ein Sieg der Gastgeber wäre aufgrund einer deutlichen Leistungssteigerung im zweiten Durchgang verdient gewesen, allerdings vergaben die Blau-Gelben unmittelbar vor dem Ausgleich eine Riesenchance zur Entscheidung und passten beinah im Gegenzug im eigenen Strafraum einen Moment nicht auf, was der VfL bitter bestrafte.

Raik Hildebrandts Traumtor bringt die Blau-Gelben zurück ins Spiel

Nachdem Trainer Mike Sadlo zuletzt in Erfurt einiges ausprobiert und Stammspieler geschont hatte, sollte zum Saisonabschluss die nominell beste Mannschaft auflaufen, wodurch diesmal Jens Werner, Stephan Knoof, Christoph Schulz und Benjamin Fraunholz wieder in der Startaufstellung standen. Die Partie selbst verlief in den ersten Minuten sehr schleppend, mehr als einen abgeblockten Schuss von Fraunholz (11.) und einen 40-Meter-Heber von Pavel Devátý (20./knapp am Tor vorbei) gab es zunächst nicht zu sehen. Auch Halle 96 geizte mit Gefahr - bis zur 24. Minute: Schiri Andy Weißenborn entschied auf falschen Einwurf des 1. FC Lok, die Hallenser führten ihren Einwurf schnell aus; über zwei schnelle Stationen gelangte der Ball zu Stefan Karau, der Evers aus kurzer Distanz keine Chance ließ - 0:1. Der FCL wirkte danach erst einmal ein wenig geschockt - nach vorne gelang noch weniger als zuvor und auch die Defensive war nicht immer sattelfest, sodass Halle durch Stefan Maruhn zu einer zweiten guten Chance kam (33.) - jener Drehschuss aus zwölf Metern zischte um einen Meter am linken Pfosten vorbei. Der Weckruf gelang der Loksche mittels einer fantastische Einzelaktion: Raik Hildebrandt nahm 30 Meter vorm Hallenser Tor den Ball mit der Brust an und nagelte ihn darauf volley aus der Drehung absolut sehenswert in den rechten Torgiebel (33.). Darauf bauten die Gastgeber auf und hatte durch Fraunholz eine gute Chance, in Führung zu gehen (37.). Halle zog sich in die eigene Hälfte zurück - wäre jedoch durch einen groben Fehler der Blau-Gelben beinah erneut in Führung gegangen. Lok-Innenverteidiger Markus Saalbach misslang eine Kopfballrückgabe, die über den heraus geeilten Jan Evers hinweg an die Unterkante der Latte prallte. Evers fing den zurück tropfenden Ball - Gefahr gebannt.

Alexander Kunert hat die Entscheidung auf dem Fuß / Im Gegenzug bestraft Robin Huth einen Defensiv-Fehler eiskalt

Auch die zweite Halbzeit begann auf beiden Seiten verhalten. Das Knallbonbon gab es in der 60. Minute: Kapitän Thorsten Görke jagte einen 30-Meter-Freistoß mit Urgewalt ans Aluminium, per Abstauber verwandelte Benny Fraunholz zur 2:1-Führung. In der Folge erarbeitete sich der FCL etliche Chancen, die Führung auszubauen. Görke scheiterte erst an Keeper Hartleib, eine gute Viertelstunde späte wischte sein gewitzter Freistoß am Außennetz entlang (68./84.), Albrecht Brummes Kopfball entschärfte VfL-Keeper Hartleib auf der Linie (86.) und Alexander Kunert scheiterte leider frei vor dem Tor an den eigenen Nerven (89.). Nach einem tollen Konter über Görke, Brumme und Heusel - Hartleib war bereits geschlagen - geriet der eben erst eingewechselte Kunert beim finalen Abschluss in Rücklage und hob den Ball unglücklich über die Latte. Und wie so oft in dieser Saison gab es dafür noch die Quittung, als Halles Huth kurz vor Ultimo nach einem Stockfehler von Hildebrandt per Fernschuss über Evers zum Ausgleich lupfte (90.) Lok dominierte die letzte Partie der Saison über weite Strecken, hatte Ball und Gegner insbesondere im zweiten Durchgang fest im Griff. Am Ende reichte es - trotz größter Chancen - mal wieder nur zu einem Punkt. Der Grund dafür waren keineswegs starke Hallenser, sondern Unkonzentriertheiten vor dem eigenen und dem gegnerischen Tor. Für den VfL reichte der eine Punkt im Übrigen höchstwahrscheinlich zum Klassenerhalt. In der nächsten Saison trifft der 1. FC Lok also wahrscheinlich wieder auf den VfL Halle 96, zudem naturgemäß auch auf 14 andere Teams. Was dann möglich ist, wenn alle - Mannschaft, Trainerteam, Fans und Sponsoren - an einem Strang ziehen, hat der trotz allem überzeugende Endspurt nach der Winterpause gezeigt.

1. FC Lok:
1 Jan Evers - 15 Sebastian Seifert, 23 Markus Saalbach (57./14 Albrecht Brumme), 25 Marcus Brodkorb, 8 Jens Werner - 18 Pavel Devátý (88./7 Alexander Kunert), 13 Stephan Knoof, 16 Raik Hildebrandt, 17 Thorsten Görke, 6 Christoph Schulz - 9 Benjamin Fraunholz (74./10 René Heusel)

VfL Halle 96: 22 René Hartleib - 17 Robin Huth, 2 Christian Sund, 8 Stefan Karau (79./5 Martin Wehlert), 20 Patrick Selle - 9 Georg Ströhl (79./10 Stephan Neigenfink, 13 David Quidzinski, 6 Nico Stein, 7 David Reich - 3 Sascha Rode - 4 Stefan Maruhn

Tore: 0:1 Karau (24.), 1:1 Hildebrandt (33.), 2:1 Fraunholz (60.), 2:2 Huth (90.)

Gelbe Karten: Fraunholz - Rode, Selle, Reich

Schiedsrichter: Andy Weißenborn (Berlin)

Bruno-Plache-Stadion: 2.534 Zuschauer

Bilder

Bilder: Bernd Scharfe

 
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