29. Spieltag

FC Rot-Weiß Erfurt II - 1. FC Lok 3:0 (2:0)

Pavel Devátýs Heber landete nur an der Latte - kurz danach dreht Erfurt auf. Foto: Bernd Scharfe

Spielbericht

Die Serie ist gerissen. Nach zuvor vier Siegen in Folge musste der 1. FC Lok am Sonntagnachmittag vor 542 Zuschauern beim FC Rot-Weiß Erfurt II eine verdiente 0:3 (0:2)-Schlappe hinnehmen und verpasste damit den möglichen Sprung auf Oberliga-Tabellenplatz sechs. Erfurts Doppelschlag von Marc Langner und Karl Grohs (43./44.) unmittelbar vor dem Pausenpfiff erwischte die Blau-Gelben im denkbar ungünstigsten Moment, die ihrerseits zuvor durch Reimund Linkert (Heber) und Pavel Devátý (Lattentreffer) zwei große Möglichkeiten zur Führung vergaben. Insbesondere während einer Drangphase Mitte der zweiten Halbzeit ließen die Thüringer zunächst die vorzeitige Entscheidung bei einigen sehr guten Möglichkeiten verstreichen - allerdings sollte der FCL mit zunehmender Spielzeit nicht wieder in die Partie finden. Vor allem, nachdem Christoph Schulz vom Elfmeterpunkt (76.) die mögliche Wiederbelebung nicht gelang. RWE-Angreifer Sebastian Hauck besorgte kurz darauf den Rest (78.).

Devátýs Heber klatscht an die Querlatte - im Gegenzug fliegt Langners Schuss in den rechten Winkel

Am Ende einer weiteren kräfteraubenden Englischen Woche veränderte Trainer Mike Sadlo seine Anfangsformation gleich auf vier Positionen. So rutschte Alexander Kunert auf die rechte Außenseite der Viererkette, die gegenüberliegende linke Verteidiger-Position bekleidete wieder Sebastian Seifert. Außerdem begannen in der Offensive Sebastian Kieback und René Heusel. So brauchten die Leipziger eine Weile, um sich zu finden und Ordnung in den eigenen Reihen schaffen zu können. Die Gastgeber kamen unter anderem deswegen in der Anfangsphase zu zwei guten Möglichkeiten. Haucks Schuss aus der zweiten Reihe fehlte höchstens ein Meter (5.), Grohs verpasste es fünf Minuten später nach scharfer Eingabe von Langner, den Ball am langen Pfosten über die Linie zu drücken. Die erste Bewährungsprobe für RWE-Schlussmann Jonas Heidrich ergab sich aus René Heusels 20-Meter-Abschluss, der im Nachfassen in sicheren Armen landete (11.). Lok spielte abwartend, überließ Erfurt größtenteils das Spielgeschehen - aber besaß dann in Folge eines langen Balls von Brodkorb, der Reimund Linkert fand, plötzlich doch die Chance zur Führung; Linkert überlupfte im Strafraum Heidrich, dieser erwischte die Bogenlampe jedoch gerade noch so vor der Torlinie (34.). In den Schlussminuten des ersten Durchgangs brannte es in beiden Strafräumen - allerdings glückte lediglich der Erfurter Löschversuch unter gütiger Hilfe des Aluminiums: Denn Pavel Devátýs Heber mit dem linken Fuß klatschte zuerst nur an die Querlatte - und beinah im direkten Gegenzug flog Marc Langners Versuch aus zwölf Metern genau in den rechten oberen Torwinkel zum 1:0 aus RWE-Sicht (43.). Der Rückschlag saß - und zwar derart tief, dass indisponierte Leipziger nur unweit später Karl Grohs ungehindert einen verdeckten Schuss aus der zweiten Reihe abgeben ließen, dem Jan Evers nur machtlos hinterherschauen konnte.

Das Fünkchen Hoffnung glimmt - bis Schulz vom Elfmeterpunkt scheitert

Druckvoll kehrte die Sadlo-Elf aus der Kabine zurück und wäre Raik Hildebrandts sehenswerter Volley nicht von Heidrich pariert worden (46.), hätten die Gäste den perfekten Fessellöser und Mutmacher mit Wiederbeginn erzwungen. So aber ebbte jene wirklich gute Lok-Phase spätestens mit der Chance von Erfurts Gajic wieder ab (57.). Nunmehr dominierte einzig der Tabellen-Vierte - und erspielte sich Chance um Chance. Doch sowohl Hauck (67./69.) als auch Juraschek (71.) trafen aus teils sehr guten Positionen heraus nicht das Tor. Das Fünkchen an Hoffnung glomm - und hätte sich beinah noch einmal zum Feuer entwickeln können. Wenn, ja, wenn der eingewechselte Christoph Schulz den Foulelfmeter (Linkert war von Handke von den Beinen geholt worden) in der 76. Minute im Kasten untergebracht hätte. Aber Heidrich holte den halbhohen Ball aus seinem rechten Eck, was dem 1. FC Lok den letzten Nerv zog. Nur zwei Minuten später belohnte sich der agile Hauck aus Nahdistanz noch mit dem 3:0-Endstand.

FC Rot-Weiß Erfurt II: 25 Jonas Heidrich - 15 Konstantinos Drizis, 17 Matthias Rahn, 2 Christopher Handke, 5 Philip Sibrins (36. 11 Sascha Reuter) - 18 Toni Jurascheck, 14 Srdjan Gajic, 3 Karl Grohs (83. 7 Sascha Strauss), 16 Matti Langer, 9 Marc Langner - 13 Sebastian Hauck (80. 6 Chris Griebel)

1. FC Lok: 1 Jan Evers - 7 Alexander Kunert (46. 8 Jens Werner), 23 Markus Saalbach, 25 Marcus Brodkorb, 15 Sebastian Seifert - 17 Thorsten Görke, 16 Raik Hildebrandt - 4 Reimund Linkert, 18 Pavel Devátý, 22 Sebastian Kieback (57. 6 Christoph Schulz) - 10 René Heusel (46. 9 Benjamin Fraunholz)

Tore: 1:0 Langner (43.), 2:0 Grohs (44.), 3:0 Hauck (78.)

Gelbe Karten: - Brodkorb

Schiedsrichter: Torsten Jauch (Benshausen)

Sportforum Grubenstraße: 542 Zuschauer

Bilder

Bilder: Bernd Scharfe

 
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