28. Spieltag

1. FC Lok - Carl Zeiss Jena II 3:0 (1:0)

Der Anfang des tollen Endes: Markus Saalbach trifft aus der Drehung. Foto: Bernd Scharfe

Spielbericht

Der 1. FC Lok hat das „Sechs-Punkte"-Spiel gegen die Reserve des FC Carl Zeiss Jena mit 3:0 (1:0) für sich entschieden und damit vielleicht schon den entscheidenden Schritt im Kampf gegen den Abstieg gemacht. Vor 2.442 Zuschauern im Bruno-Plache-Stadion schossen Markus Saalbach (45.), Jens Werner (80.) und Raik Hildebrandt (90.) den verdienten Sieg für die Loksche heraus, die nun mit 35 Punkten und einem positiven Torverhältnis - vorerst für eine Nacht - sogar bis auf Platz sieben der NOFV-Oberliga Süd empor gerückt ist.

Fast eine ganze Halbzeit lang viel Zähflüssigkeit - dann trifft Saalbach aus der Drehung

Lok-Trainer Mike Sadlo schickte eine auf zwei Positionen veränderte Elf ins Feld: Für Albrecht Brumme und den gelbgesperrten Sebastian Seifert spielten Stephan Knoof und Christoph Schulz. Die Jenaer Fohlen boten ihrerseits einige Spieler aus dem erweiterten Aufgebot der eigenen Drittliga-Mannschaft auf, darunter die prominenten Christian Reimann und Torsten Ziegner. Zu Beginn entwickelten die Gäste auch mehr Druck und kamen dadurch zu guten Möglichkeiten - die beste war eine Direktabnahme von Reimann nach Hereingabe von Hayri Sevimli (7.). Was danach folgte, durfte unter der Kategorie „Mittelfeldgeplänkel" ohne echte Torchancen auf beiden Seiten firmieren. Einen wegweisenden Aufreger gab es dennoch: Ziegner grätschte Schulz an der Außenlinie von hinten in die Beine und kassierte dafür von Schiri Marco Schibull den roten Karton - der Mittelfeldspieler musste so schon in der 29. Minute duschen gehen. Danach baute Lok langsam, aber sicher ein optisches Übergewicht auf - Zählbares kam dabei zunächst aber nicht heraus. Bis es kurz vor der Halbzeit dann doch im Jenaer Kasten klingelte: Nach einer Lok-Ecke schien alles schon geklärt, bis Kapitän Thorsten Görke dank eines beherzten Ballgewinns von Raik Hildebrandt noch einmal zur Flanke kam; der anschließende Kopfball von Markus Saalbach wurde zwar erst geblockt, aber Innenverteidiger Saalbach erkämpfte sich mit einer Energieleistung noch einmal die Kugel und netzte buchstäbnlich mit dem Pausenpfiff per Drehschuss aus zwölf Metern flach links ein (45.). In Halbzeit zwei war Jena logischerweise darauf bedacht, den Ausgleich zu erzielen. Dem quirligen und immer auffälligen Sevimli wäre dies sogar beinah geglückt, wenn Jan Evers dessen Grundlinien-Dribbling nicht im entscheidenden Moment ein gutes Ende bereitet hätte (48.). Durch die Unterzahl gehandicapt, ergaben sich ansonsten für den FCL einige Räume zum Kontern, was die Blau-Gelben allerdings nur selten für wirklich gefährliche Angriffe nutzen konnten.

Carl Zeiss wittert Morgenluft - aber Werner bleibt ganz cool und Hildebrandt besorgt das Sahnehäubchen

Ab der 67. Minute war dann zunächst wieder Gleichstand angesagt - zumindest, was die Akteure auf dem Feld betraf. Görke holte sich binnen kürzester Zeit zwei Gelbe Karten ab, was ihm den Platzverweis bescherte. Jena witterte Morgenluft, kam durch Reimann zu einer guten Chance (72.), die Saalbach gerade noch blocken konnte. Der Knock-Out für die Gäste, die endgültige Befreiung für den 1. FC Lok ereignete sich in der 80. Minute: Knoof brachte einen Lok-Konter in den Jenaer Strafraum, legte perfekt quer, worauf der nach vorn geeilte Jens Werner absolute Coolness an den Tag legte und den Ball aus zehn Metern ins rechte Dreiangel drosch - die Entscheidung! 2:0 für die Sadlo-Elf. Das Sahnehäubchen schloss sich in den Schlussaugenblicken an, als Hildebrandt aus ganz spitzem Winkel mit einem Kunst-Freistoß ins linke obere Eck zum 3:0-Endstand erhöhte (90.). Der 1. FC Lok hat gegen Carl Zeiis Jena II keine überragende, wohl aber eine grundsolide Leistung gezeigt. Hinten ließ die Sadlo-Elf wenig zu und vorne gelang durch Saalbach die Führung, welche vor allem aus Willensstärke resultierte. Am Ende zeigten die Blau-Gelben dann sogar richtig gute Spielzüge und krönten mit zwei tollen Toren einen gelungenen Freitag-Abend. Das Abstiegsgespenst ist damit (fast) vertrieben. In den letzten drei Spielen kann die Mannschaft nun befreit aufspielen und die Saison, die so zäh und erfolglos begonnen hatte, noch zu einem versöhnlichen Ende bringen.

1. FC Lok: 1 Jan Evers - 13 Stephan Knoof, 25 Marcus Brodkorb, 23 Markus Saalbach, 8 Jens Werner - 6 Christoph Schulz, 17 Thorsten Görke, 16 Raik Hildebrandt, 2 Benedikt Seipel (90./7 Alexander Kunert) - 18 Pavel Devaty (82./14 Albrecht Brumme) - 9 Benjamin Fraunholz (85./10 René Heusel)

FC Carl Zeiss Jena II: 1 Tobias Antoni - 2 Christian Rödiger, 11 Philipp Röppnack, 5 Robert Häring, 13 Benjamin Fuß - 14 Hayri Sevimli, 18 Christoph Grabinski, 7 Torsten Ziegner, 8 André Luge (51./20 Yves Brinkmann) - 24 Christian Reimann, 15 Davy Frick (77./9 Konrad Bosse)

Tore: 1:0 Saalbach (45.), 2:0 Werner (80.), 3:0 Hildebrandt (90.)

Gelb-Rote Karte: Görke (FCL/67./wdh Foulspiel)

Rote Karte: Ziegner (FCC/29./grobes Foulspiel)

Schiedsrichter: Marco Schibull (Templin)

Bruno-Plache-Stadion: 2.442 Zuschauer

Bilder

Bilder: Bernd Scharfe

 
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