21. Spieltag

1. FC Lok - FSV Wacker Gotha 1:0 (0:0)

Der Joker dreht jubelnd ab: Christoph Schulz erzielte den 1:0-Siegtreffer. Foto: Bernd Scharfe

Spielbericht

Am Ende fragt niemand mehr danach, auf welche Art und Weise es geschehen ist. Oberligist 1. FC Lok besiegte am Samstagmittag vor 1.837 Zuschauern im Bruno-Plache-Stadion den FSV Wacker Gotha knapp mit 1:0 (0:0). In einer über weite Strecken von viel Kampf und Krampf gezeichneten Partie sorgte Joker Christoph Schulz in der 76. Minute für den Treffer des Tages, der zugleich drei Punkte bescherte, die Gold wert sind. Denn dadurch gelang den Blau-Gelben einstweilen ein großer Satz heraus aus dem Tabellenkeller bis auf Platz zehn.

Lok findet erst kein Mittel im Gothaer Kerker - und hat Glück bei zwei Kontern

Kräftig durcheinander wirbeln musste Trainer Mike Sadlo sein Aufgebot. Heiner Backhaus, Markus Krug, Markus Saalbach und der langzeit-verletzte Albrecht Brumme fielen aus. Raik Hildebrandt und Benjamin Fraunholz rutschten in die Anfangsformation. Die Situation wurde noch ernster, da sich sowohl Alexander Kunert als auch der gerade erst von einem Muskelfaserriss genesene Hildebrandt noch im ersten Durchgang verletzten. Sportlich brachten diese 45 Minuten wenig Erfreuliches zum Vorschein. Gleich die fünfte Minute mutete an, als hätte jemand einen Filmschnipsel aus der bitteren 2:3-Hinspielniederlage ausgeschnitten und in die Aktualität überführt. Ein aus der Gothaer Hälfte geschlagener Ball fiel Steffen Scheidler in die Füße, der allein vor Jan Evers auftauchte und per Lupfer glücklicherweise nur das Außennetz traf. Die scheinbar wieder hervorkriechen wollenden Geister konnte Benedikt Seipel frühzeitig verscheuchen, nein, musste er eigentlich schon verscheucht haben. Jedoch köpfte der Mittelfeldspieler Görkes zielgenaue Flanke freistehend aus Nahdistanz nur auf die Füße von Wacker-Schlussmann Behnke (10.). So aber besaßen die Gastgeber zwar gefühlte 80 Prozent Ballbesitz, fanden jedoch einfach kein wirksames Mittel, um der unverrückbaren Gothaer Einkerker-Taktik beizukommen. Zwei weitere Nadelstiche - jeweils entstanden aus Kontern - hätten Lok beinah in Rückstand gebracht. Erst lenkte Jan Evers einen Schlenzer von Marty Jung aus der Ecke (17.). Fünf Minuten vor der Pause hebelte abermals Jung Gegenspieler Thorsten Görke aus und schoss unbedrängt nur unweit über die Latte.

Jan Evers glänzt - Christoph Schulz beweist ein Näschen

Deutlich zielstrebiger kehrte die Heimelf aus der Pause zurück. Saison-Debütant Ronny Mende sah den offenen Raum, legte auf die rechte Seite zu Görke, dessen scharf gezogene Eingabe gerade noch von Jung geklärt wurde - dahinter lauerte der abschlussbereite Pavel Devátý (53.). Eine weitere Chance des Tschechen auf Vorlage von Sebastian Kieback hielt Behnke sicher (58.). Trotz des intensivierten Drucks auf die Gothaer Defensivreihen - die bis dato wiederum größte Chance zum ersten Tor besaßen die Gäste. Begünstigt von einem haarsträubenden Fehlpass wurde Marty Jung der ungehinderte Weg zur Führung geboten, wovor Jan Evers seine Mannschaft dank einer grandios gelösten Eins-gegen-Eins-Situation bewahrte (66.). Langsam aber sicher tickte die Uhr herunter. Dann bewies Pavel Devátý seine spielerische Klasse: Ein Antritt auf der linken Bahn, eine genau abgepasste Flanke in den Strafraum, wo Christoph Schulz erneut ein feines Näschen bewies und zur Bann brechenden Führung abstaubte (76.). Die Thüringer konnten lediglich noch einen etwas zu hoch angesetzten Freistoß von Tony Schnuphase in die Waagschale werfen (82.), während die endlich befreit angreifende Lok-Elf sogar noch mit Möglichkeiten sündigte. Zwei aussichtsreiche Devátý-Abschlüsse fanden nicht ihr Ziel und auch Torschütze Schulz vergab leichtfertig eine 1000-Prozent-Gelegenheit (85./87). Dies blieb zur Erleichterung aller ohne negative Konsequenzen, sondern schloss mit diesem so unglaublich wichtigen Heimsieg.

1. FC Lok:
1 Jan Evers - 8 Jens Werner, 17 Thorsten Görke, 13 Stephan Knoof, 15 Sebastian Seifert - 2 Benedikt Seipel, 16 Raik Hildebrandt (42. 24 Ronny Mende), 18 Pavel Devátý, 7 Alexander Kunert (35. 22 Sebastian Kieback) - 9 Benjamin Fraunholz, 10 René Heusel (54. 6 Christoph Schulz)

FSV Wacker Gotha: 1 Rainer Behnke - 11 Bastian Bischof, 25 Oliver Göschick, 21 Michael Habichhorst, 17 Christian Heim - 6 Tony Schnuphase, 8 Jan Schmidt (81. 9 Benjamin Pufe), 19 Christian Hatzky, 18 Marty Jung - 13 Steffen Scheidler, 20 Daniel Bärwolf

Tore: 1:0 Schulz (76.)

Gelbe Karten: Werner, Görke - Heim, Schnuphase

Schiedsrichter: Lasse Koslowski (Berlin)

Bruno-Plache-Stadion: 1.837 Zuschauer

Bilder

Bilder: Bernd Scharfe

 
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