19. Spieltag

1. FC Lok - Borea Dresden 1:1 (0:1)

Stephan Knoof und Co. verpassten den zweiten Sieg in Folge. Foto: Bernd Scharfe

Spielbericht

Ein 1:1-Unentschieden holte der 1. FC Lok vor 1.965 Fans gegen Borea Dresden. André Heinisch hatte die Gäste durch einem umstrittenen Foulelfmeter in Führung gebracht (24.), Christoph Schulz glich in der 77. Minute per Kopf aus. Bis zum Rückstand waren die Blau-Gelben klar überlegen, danach riss der Faden. Erst der Ausgleich brachte noch einmal Leben ins Spiel der Leipziger - für den Sieg reichte es trotzdem nicht mehr.

Der 1. FC Lok vor der Partie im Aufwind: Zwei Siege in drei Spielen im Jahr 2011. Diese Bilanz wollte die Elf von Coach Mike Sadlo gegen den Tabellennachbarn Borea Dresden natürlich aufbessern. Im Vergleich zum 4:0-Sieg beim 1. FC Magdeburg nur eine Veränderung in der Aufstellung der Blau-Gelben - dafür eine sehr gewichtige: Stammkeeper Jan Evers, der sich letzte Woche den linken Daumen geprellt hatte, probierte vorm Spiel noch einmal, ob es „geht". Es „ging" nicht, sodass Alexander Glaser zu seinem Punktspieldebüt kam. Der ist A-Jugendlicher und hütet normalerweise den Kasten der U23. Doch auch die Gäste aus Elbflorenz mit Verletzungssorgen: Gleich acht Spieler fehlten, darunter Ex-Zweitliga-Profi und Kapitän Frank Paulus, der zumindest auf der Bank Platz nahm. Zu Beginn des Spiels Lok gegen die jungen Dresdner deutlich feldüberlegen und auch gleich mit der ersten Möglichkeit, aber René Heusel wurde im Strafraum zu Fall gebracht. Elfmeter? Schiri Oliver Lossius ließ weiterspielen, ebenso wie bei einem vermeintlichen Handspiel eines Dresdners vier Minuten später. Auch danach Lok weiter am Drücker (8./Heusel per Kopf) und in der 18. Minute mit dem schönsten Spielzug der ersten Halbzeit: Pavel Devátý steckte auf der rechten Seite durch zu Benedikt Seipel. Der zog erst in den Strafraum, passte dann auf Heiner Backhaus, der mustergültig nach innen flankte - genau auf den Kopf von René Heusel, der jedoch aus fünf Metern an Dresdens Keeper Ron Linke scheiterte.

Erst klare Dominanz - dann stellte ein plötzlicher Pfiff alles auf den Kopf

In der 24. Minute stellte ein plötzlicher Pfiff den bisherigen Spielverlauf völlig auf den Kopf. Nach einer Flanke in den Strafraum zeigte Schiri Lossius auf den Punkt - selbst die Borea-Spieler schüttelten darüber verwundert die Köpfe. André Heinisch war´s egal - 1:0 für Borea. Danach Lok erst einmal geschockt und mit etwas Glück, als Glaser in der 31. Minute eine Glanzparade gegen Hudek zeigte. Vorm Pausentee der FCL nur noch mit einer Chance, als Sebastian Kieback plötzlich fast alleine vorm Tor stand, aber Linke genau in die Arme schoss. Auch in Halbzeit zwei wurde es aus Leipziger Sicht erst einmal nicht besser. Lok rannte und kämpfte, blieb aber insgesamt zu harmlos - Borea konterte, blieb allerdings ebenso ungefährlich wie die Gastgeber. Erst in der 65. Minute die erste kleine Möglichkeit für die Loksche, als Devátý sich aus 25 Metern ein Herz nahm, aber am Kasten vorbei schoss. Danach viel Kampf und noch mehr Krampf - bis zur 77. Minute: Langer Einwurf von Görke, Benjamin Fraunholz verlängerte und der nur Sekunden zuvor eingewechselte Christoph Schulz nickte aus fünf Metern ein. Und plötzlich war der Knoten bei der Loksche geplatzt, folgten die Tormöglichkeiten fast im Minutentakt. Doch Fraunholz (78./Schuss aus der Nahdistanz), Görke (81./Freistoß) und das Trio Devátý, Fraunholz, Schulz (83./aus dem Gewühl) scheiterten entweder an Keeper Linke oder an sich selbst, sodass es bis zum Schlusspfiff beim insgesamt gerechten Unentschieden blieb. Unterm Strich ist der eine Punkt noch akzeptabel, aber im Kampf gegen den Abstieg eigentlich zu wenig. Bis zum Elfmetergeschenk war Lok deutlich überlegen, danach ging nicht mehr viel zusammen. Erst das Tor küsste die Blau-Gelben wieder wach - jedoch zu spät, um noch zu gewinnen. Was sich wieder einmal zeigte: Lok fällt es schwer, selbst das Spiel zu gestalten. Insbesondere nach einem Rückstand kommt das fußballerische Moment oft zu kurz, ist die Mannschaft nicht in der Lage, gegen tief stehende Gegner das Ruder mit aller Macht herum zu reißen. Ein positiver Trend ist jedoch auf alle Fälle erkennbar - 7 Punkte aus vier Spielen sprechen eine deutliche Sprache. Wenn jetzt in den nächsten beiden Spielen - jeweils zu Hause - gegen Erfurt II (nächsten Mittwoch, 19 Uhr) und Gotha (Samstag, 12. März, 15 Uhr) nachgelegt werden kann, sollte das Abstiegsgespenst schon bald aus Leipzig-Probstheida vertrieben sein.

1. FC Lok: 20 Alexander Glaser - 15 Sebastian Seifert (77./Christoph Schulz), 3 Markus Krug, 17 Thorsten Görke, 8 Jens Werner - 22 Sebastian Kieback (63./7 Alexander Kunert), 13 Stephan Knoof (55./9 Benjamin Fraunholz), 12 Heiner Backhaus, 2 Benedikt Seipel - 18 Pavel Devátý - 10 René Heusel

Borea: 23 Ron Linke - 18 Maik Salewski, 6 Alexander Rohmann, 4 Jakob Schütze, 2 Alexander Mattern - 5 Oliver Genausch, 15 Christian Richter, 7 Tobias Naumann, 9 Erik Weskott (84./26 Adam Fiedler) - 10 André Heinisch - 16 Remigiusz Hudek (35./25 Eruani Jasari, 75./11 Paul Lenk)

Tore: 0:1 Heinisch (24./FE.), 1:1 Schulz (77.)

Gelbe Karten: Seipel, Görke, Devátý - Schütze, Heinisch, Richter, Genausch

Schiedsrichter: Oliver Lossius (Sondershausen)

Bruno-Plache-Stadion: 1.965 Zuschauer

Bilder

Bilder: Bernd Scharfe

 
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