18. Spieltag

1. FC Magdeburg II - 1. FC Lok 0:4 (0:3)

Viermal Grund zum Jubeln gab es für den 1. FC Lok. Foto: Bernd Scharfe

Spielbericht

Endlich ist auch in der Fremde der Knoten geplatzt und der Sprung auf einen Nichtabstiegsplatz realisiert. Oberligist 1. FC Lok feierte am Sonntagnachmittag einen nie gefährdeten und vor allem auch in dieser Höhe verdiente 4:0-Auswärtssieg beim 1. FC Magdeburg II. Vor 320 Zuschauern im Heinrich-Germer-Stadion schnürten die Leipziger den Gastgeber von der ersten Minute an in dessen eigener Spielhälfte ein. Vor allem Loks Offensivspiel wusste insbesondere in der ersten Halbzeit zu überzeugen. Neuzugang Pavel Devátý eröffnete den Torreigen in der Anfangsphase (19.). Binnen fünf Minuten erhöhten Benedikt Seipel (25.) und René Heusel (30.) das Ergebnis gar auf 3:0. Kurz vor Schluss krönte Devátý seine überragende Leistung mit dem Endstand.

Furiose erste Halbzeit mit permanenter Anriffslust

Trainer Mike Sadlo konnte - bis auf den verletzten Benjamin Fraunholz - auf die Siegerelf des Ortsderbys vor zwei Wochen zurückgreifen. Den freien Platz im Angriff nahm René Heusel ein. In diesem eminent wichtigen Duell mit dem Tabellennachbarn waren drei Punkte unverzichtbar - und so trat das Team um Kapitän Thorsten Görke auch auf. Hochkonzentriert, selbstbewusst und angriffslustig beeindruckten sie die jungen Magdeburger mit Anpfiff. Kompromisslos eroberten sie die Bälle, suchten zielorientiert und durchdacht die Offensive. Heusel und Seipel verpassten sogleich zwei gute Möglichkeiten. Auch Devátý köpfte Kiebacks Eckball knapp am rechten Pfosten vorbei. Ein einziges Mal sollte Lok-Schlussmann Jan Evers in dieser ersten Hälfte wirklich geprüft werden. Reaktionsschnell holte er Marcel Brendels ansatzlosen 20-Meter-Versuch aus dem linken Eck (9.). Sonst aber gewährten der FCL den FCM-Bubis kaum einen Atemzug. Viel besser noch. Auf der anderen Seite schlug Pavel Devátý ein erstes Mal zu. Nach feinem Zuspiel von Heusel entwischte der Tscheche seinem Verteidiger, tauchte im Strafraum vor FCM-Keeper Sträter auf und überwand diesen mit etwas Glück aus halbrechter Position (19.). Die befreiende Wirkung dieser Führung war auf Seiten der Leipziger nicht bloß zu spüren, sondern schlug in permanente Angriffslust über. Stephan Knoof leitete einen herrlichen Spielzug über die rechte Seite ein, Seipel flankte auf den langen Pfosten, wo der nimmermüde Heusel ablegte und Sträter Devátýs anschließenden Gewaltschuss soeben noch über die Latte lenken konnte.

Devátý ständiger Anspielpunkt und Ideengeber

Allerdings war das zweite Tor damit lediglich um Sekunden vertagt worden. Denn die anschließende Kieback-Ecke fand erneut Devátý, der aus Nahdistanz an die Latte köpfte - der Ball blieb jedoch heiß, was Benedikt Seipel zu nutzen wusste: Und wie! Er drosch den Ball volley aus dem Gewühl heraus ins Dreiangel (25.). Doch das sollte noch nicht das Ende dieser furios rasanten Phase des 1. FC Lok gewesen sein. Einmal mehr zerlegte ein genauer Pass in die Gasse - diesmal von Kieback - die komplette FCM-Defensive, Seipel war frei durch, hätte schon selbst vollenden können, legte aber uneigennützig quer, worauf sich René Heusel artig bedankte und den Ball problemlos zum 3:0 über die Linie schob (30.). Bei diesem Spielstand blieb es bis zum Pausenpfiff. Mit Wiederbeginn ließ Lok den Gastgebern etwas mehr Raum. Doch sowohl Krumnow (48.) als auch der eingewechselte Gerwien (73.) scheiterten bei zwei guten Chancen am toll parierenden Jan Evers. Zog die Sadlo-Elf ihrerseits punktuell das Tempo wieder an, blieb sie jedoch selbst stets gefährlich. Ständiger Anspielpunkt und Ideengeber war dabei der offensiv herausragend aufspielende Pavel Devátý. Sebastian Kieback verpasste nach zwei schönen Vorarbeiten des Tschechen jeweils nur haarscharf seinen ersten Oberliga-Treffer (51./78.). Dennoch sollten die mitgereisten und in den letzten Monaten nicht immer von Toren verwöhnten Lok-Fans noch ein weiteres Mal Gelegenheit zur Freude bekommen. Im Alleingang düpierte Devátý ein letztes Mal die Magdeburger Hintermannschaft, um den Ball daraufhin überlegt an Sträter vorbei ins Tor zu schieben.

1. FC Magdeburg II: 1 Robert Sträter - 3 Christian Loth, 4 Fabian Jahnel, 10 Marcel Brendel (78. 19 Amro Abdel Aziz), 11 Christopher Kalkutschke (58. 7 Maximilian Gerwien), 13 Matthias Deumelandt, 16 Philipp Hennecke, 17 Gino Krumnow (58. 9 Joaquin Makangu), 18 Christian Weiß, 20 Philipp Glage, 22 Patrick Bartsch

1. FC Lok: 1 Jan Evers - 8 Jens Werner, 3 Markus Krug, 17 Thorsten Görke, 15 Sebastian Seifert (73. 23 Markus Saalbach) - 12 Heiner Backhaus, 13 Stephan Knoof - 2 Benedikt Seipel (59. 6 Christoph Schulz), 18 Pavel Devátý, 22 Sebastian Kieback - 10 René Heusel (84. 24 Martin Rießbeck)

Tore: 0:1 Devátý (19.), 0:2 Seipel (25.), 0:3 Heusel (30.), 0:4 Devátý (84.)

Gelbe Karten: - Seifert

Schiedsrichter: Jacob Pawlowski (Berlin)

Heinrich-Germer-Stadion: 320 Zuschauer

Bilder

Bilder: Bernd Scharfe

 
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