17. Spieltag
1. FC Lok - VfB Auerbach 1:3 (0:2)
Spielbericht
Rückschlag nach dem tollen Jahresauftakt. Oberligist 1. FC Lok konnte am Samstagnachmittag nicht an die Leistung der Vorwoche anknüpfen und musste sich vor 2.094 Zuschauern im Bruno-Plache-Stadion dem kaltschnäuzigen Spitzenteam VfB Auerbach mit 1:3 (0:2) geschlagen geben. Dabei hatten die Blau-Gelben druckvoll begonnen, jedoch wurde die aussichtsreiche Anfangsphase von einem Doppelschlag der Gäste jäh beendet. Ivaylo Ivanov versenkte den Ball zur plötzlichen Gästeführung (10.). Kaum 60 Sekunden später verwandelte Steffen Vogel einen indirekten Freistoß zum 0:2. Vor allem nach der Pause war die Sadlo-Elf Stammgast in der gegnerischen Spielhälfte, kam jedoch trotz aller Bemühungen nicht zum hoffnungbringenden Anschlusstreffer. Dafür setzte Auerbachs Andreas Sommermeyer zehn Minuten vor Abpfiff einen gefühlvollen Heber zur endgültigen Entscheidung in die Maschen. Auch der Ehrentreffer des eingewechselten René Heusel änderte nichts mehr an Loks erster Niederlage im Jahr 2011.
Auerbachs Doppelschlag setzt jeglicher Euphorie ein jähes Ende
Zwei Änderungen hatte Trainer Mike Sadlo in seiner Startformation vornehmen müssen. Für den gesperrten Sebastian Seifert und den fiebergeschwächten Sebastian Kieback begannen Christoph Schulz und Markus Saalbach. Schulz lief auf der rechten Außenbahn auf, Saalbach nahm neben Heiner Backhaus den Platz auf der Doppel-Sechs ein, weil Stephan Knoof auf die linke Verteidigerposition von Seifert rutschen musste. Die Blau-Gelben begannen gleich da, wo sie vor gut sechs Tagen aufgehört hatten. Engagiert, druckvoll und zielstrebig drängten sie die Gäste in deren Spielhälfte. Doch bevor aus der eindeutigen Spielanteilsmehrheit auch wirklich Chancen hervorgehen konnten, durften urplötzlich die Auerbacher jubeln. Markus Saalbach verschätzte sich bei einem eigentlich harmlosen hohen Ball, der in den Lok-Strafraum segelte - Ivaylo Ivanov hatte sich derweil geräuschlos herangepirscht und brachte die Kugel aus sieben Metern per Volley-Drehschuss im Kasten unter (10.). Doch bei diesem Schockmoment blieb es nicht. Nicht mal eine Minute später setzte VfB-Verteidiger Steffen Vogel einen indirekten Freistoß aus acht Metern punktgenau halbhoch ins rechte Toreck zum 0:2. Spätestens jetzt war jeglicher übrig gebliebener Euphorie ein jähes Ende gesetzt. Auerbach zog sich eiligst wieder in ein dicht gefächertes, kaum zu durchdringendes Defensivnetz hinter der Mittellinie, überließ Lok den Ball. Erst zehn Minute vor der Halbzeitpause blitzte wieder Spielfreude hervor. Pavel Devaty steckte den Ball perfekt auf Christoph Schulz durch, aber VfB-Keeper Berger warf sich im letzten Moment vor die Füße des abschlussbereiten Außenspielers. Beinah hätte Marcel Schuch einen Tiefschlaf von Stephan Knoof sogar noch bestraft, der dem Gegenspieler einen Pass unbedrängt auf den Fuß legte - Schuch jedoch verfehlte das Leipziger Gehäuse daraufhin nur knapp (41.).
Lok spielbestimmend, aber der VfB lässt sich nicht in Bedrängnis bringen
Endlich. Mit neuem Mut und Überzeugung kehrte die Lok-Elf aus der Halbzeit zurück. Die Blau-Gelben waren direkt drin im Spiel, zogen an den Ketten. Stephan Knoofs Schlenzer aus 22 Metern streift das Tornetz von oben (49.). Aber die wohl richtungsweisende Szene folgt in der 54. Minute. Keeper Berger bekam einen weiten Einwurf von Knoof nicht zu fassen, Schulz schob sich dazwischen, wollte sich drehen und wurde dabei vom VfB-Schlussmann klar zu Boden gezerrt. Schiri Daniel Siebert übersah die eigentlich klare Situation. Dieser Stachel wirkte mindestens genauso nach wie die der Doppelschlag in der Anfangsphase. Denn Lok fand in der Folge einfach kein Mittel, um die Gäste wirklich nachhaltig in Verlegenheit zu bringen. Bemüht, spielbestimmend, aber nahezu jeder Ball, der auch nur in die Nähe des Auerbacher Fünfmeter-Raumes kam, wurde dort souverän geklärt. Bis auf jene Görke-Ecke in der 72. Minute, die Markus Krug fand, der den Ball aus sechs Metern scharf in Richtung Tor platzierte, wobei Berger jedoch mit einem Blitzreflex den Anschluss gerade noch so zu verhindern wusste. Zehn Minuten vor dem Abpfiff machte das Spitzenteam aus dem Vogtland dann endgültig alles klar, als Andreas Sommermeyer einen feinen Heber von der Strafraumgrenze aus über Jan Evers hinweg ins Tor hob. Dass René Heusel nach schöner Vorarbeit von Pavel Devaty noch der 1:3-Ehrentreffer gelang, änderte nichts mehr an der Niederlage.
1. FC Lok: 1 Jan Evers - 8 Jens Werner, 3 Markus Krug, 17 Thorsten Görke, 13 Stephan Knoof - 6 Christoph Schulz, 12 Heiner Backhaus, 23 Markus Saalbach (75. 7 Alexander Kunert), 2 Benedikt Seipel (62. 25 Marcus Brodkorb) - 18 Pavel Devaty - 9 Benjamin Fraunholz (39. 10 René Heusel)
VfB Auerbach: 12 René Berger - 8 Uwe Kramer, 5 Steffen Vogel, 17 Abouakar Condé - 2 Peter Otte, 16 Kevin Petrovics (56. 21 Tobias Düring), 25 Mirco Wemme (81. 9 Philipp Kötzsch), 24 Andreas Sommermeyer, 10 Ivaylo Ivanov - 19 Marcel Schuch, 22 Carsten Pfoh (66. 7 Marcel Dressel)
Tore: 0:1 Ivanov (10.), 0:2 Vogel (11.), 0:3 Sommermeyer (80.), 1:3 Heusel (82.)
Gelbe Karten: Knoof, Werner, Heusel, Kunert - Otte
Schiedsrichter: Daniel Siebert (Berlin)
Bruno-Plache-Stadion: 2.094 Zuschauer
Bilder
Bilder: Bernd Scharfe