Testspiel
FC Grimma - 1. FC Lok 3:0 (2:0)
Spielbericht
Alles andere als ein angenehmer Mittwochabend für Oberligist 1. FC Lok. Die Blau-Gelben erlittenen gut eineinhalb Wochen vor dem Punktspielstart einen herben Dämpfer in ihrer Rückrunden-Vorbereitung und verloren vor 164 Zuschauern beim sächsischen Landesligisten FC Grimma deutlich mit 0:3 (0:2). Dementsprechend verärgert zeigte sich Cheftrainer Mike Sadlo nach Abpfiff: „Ich bin sehr enttäuscht. Wir haben es den Grimmaern in allen Belangen viel zu einfach gemacht, eine katastrophale Leistung abgeliefert und dadurch ein ebenso katastrophales Ergebnis einstecken müssen." Sinnbildlich dafür standen die zwei wie aus dem Nichts zugelassenen Gegentore der ersten Halbzeit.
Zwei Gegentore aus dem Nichts
In der Entstehung des Führungstreffers von Stefan Pötzsch (13.) verpasste Innenverteidiger Markus Krug einen Ballgewinn erst im Kopfballduell und direkt darauf beim Pressschlag, sodass der Grimmaer am langen Pfosten nur einzuschieben brauchte. Sechs Minuten vor der Pause durfte Stefan Tröger ungehindert aus 14 Metern einen Schuss abgegeben, der Evers zu allem Übel durch die Hände hinter die Linie glitt. Noch dazu vergab der FCL vor allem in der Anfangsphase bei gleich drei aussichtsreichen Möglichkeiten den eigenen Hoffnungsschimmer. Christoph Schulz‘ freier Kopfball fand sein Ziel nicht (7.), René Heusels unkonventioneller Heber von der Grundlinie mit dem Rücken zum Tor segelte an die Latte (15.) und auch Benedikt Seipels gute Kopfballchance nach Sebastian Seiferts Eingabe verfehlte den Kasten um Zentimeter (17.).
„Ein unüberhörbarer Warnschuss" - die richtige Reaktion muss folgen
Im zweiten Durchgang fand der 1. FC Lok keinen konstruktiven Spielfaden mehr, lediglich Heusel (50.), Christoph Schulz (63.) und Markus Saalbach aus der zweiten Reihe (81.) besaßen noch Gelegenheiten. Dafür segelte Marc Werners indirekter Freistoß aus zwölf Metern zum ernüchternden Endstand ins lange Eck (76.). „Natürlich gibt es solche Tage - erst triffst du das Tor nicht, dann verkrampfst du und das Ganze entwickelt eine negative Eigendynamik. Aber viel schlimmer ist, dass sich keiner dagegen gewehrt hat. Das darf nicht passieren, dafür gibt es keine Ausreden", brachte es Mike Sadlo auf den Punkt und fügte kopfschüttelnd an: „Wir versuchen ein schönes Haus zu bauen, errichten in Jena ein Fundament und setzen gegen Meuselwitz ein schönes Obergeschoss, in dem der ein oder andere Stein noch nicht richtig passt. Aber dann gehen wir derart sorglos mit dem Aufgebauten um und lassen eineinhalb Wochen vor dem Richtfest Schimmel im Mauerwerk wachsen." Am kommenden Samstag, 22.01.2011, wartet nunmehr schon die Generalprobe beim Thüringenliga-Spitzenreiter 1. FC Gera. Die Anforderungen für die restlichen Vorbereitungstage bis zum Auftakt bei Borea Dresden gibt Sadlo unmissverständlich vor: „Wir werden die richtigen Lehren und Konsequenzen daraus ziehen. Die Mannschaft muss dies als unüberhörbaren Warnschuss verstehen. Ich erwarte eine Reaktion."
FC Grimma: 1 Florian Zita - 2 Ronny Hoffmann (46. 2 Ilja Schafeev), 4 Vaclav Blaka (54. 14 Marcel Zock), 5 Sebastian Vogel (73. 2 Ronny Hoffmann), 8 Andreas Streubel, 9 Stefan Pannicke (46. 6 Lorenzo Goethe), 10 Stefan Tröger, 11 René Großmann (65. 19 Kevin Jungnickel), 13 Sven Möbius (46. 18 Nico Hannover), 15 Stefan Pötzsch (54. 20 Marc Werner), 17 Toni Leutert (65. 9 Stefan Pannicke)
1. FC Lok: 1 Jan Evers - 8 Jens Werner, 17 Thorsten Görke, 3 Markus Krug, 25 Marcus Brodkokorb - 2 Benedikt Seipel (54. 11 Kevin Adam), 23 Markus Saalbach, 16 Raik Hildebrandt (18. 7 Alexander Kunert), 15 Sebastian Seifert - 6 Christoph Schulz, 10 René Heusel
Tore: 1:0 Pötzsch (13.), 2:0 Tröger (39.), 3:0 Werner (76.)
Schiedsrichter: Andreas Heinrich (Torgau)
Friedrich-Ludwig-Jahn-Stadion, Grimma: 164 Zuschauer