13. Spieltag

FC Carl Zeiss Jena II - 1. FC Lok 3:1 (1:1)

Blick in die ratlosen Gesichter von Fraunholz, Evers, Görke und Kischko. Foto: Bernd Scharfe

Spielbericht

Auch bei der angeschlagenen Reserve des FC Carl Zeiss Jena ist dem 1. FC Lok erneut nicht der zweite Saisonsieg gelungen. Schlimmer noch - das 1:3 (1:1) vor 321 Zuschauern im Ernst-Abbe-Sportfeld bedeutete für die Probstheidaer gar die dritte Punktspiel-Pleite in Serie. Der hoffnungsvolle Beginn - Kevin Adam vergab nach kaum 180 Sekunde eine Großchance zur Führung - wurde vom plötzlichen Rückstand abrupt beendet. Treitl hatte die Gastgeber in Führung geköpft (18.). Die richtige Antwort gab Markus Saalbach gut sechs Minuten vor der Pause mit dem Ausgleich. Adam vergab nur wenig später gar den möglichen Führungstreffer (41.). Entschlossener agierte hingegen der FCC. Robert Häring erzielte nach zu kurzer Faustabwehr von Jan Evers das 2:1 (61.). Wie in der Vorwoche schon sollte sich die Steffens-Elf davon nicht erholen. Benjamin Fuß legte gar noch den 3:1-Endstand drauf (73.).

Steffens stellt um auf Viererkette

Cheftrainer Achim Steffens verstärkte im Vergleich zur Vorwoche die Defensivreihe, indem er auf Viererkette umstellte, die von Alexander Kunert (RV), Sebastian Seifert (LV) und den beiden Rückkehrern Markus Krug und Jens Werner in der Innenverteidigung gebildet wurde. Zuvorderst hatten die Blau-Gelben hinten so gut wie gar nichts zu tun. Besser noch: Mutig suchte der FCL sein Heil in der Offensive. Benjamin Fraunholz entblößte mit einem zielgenauen Ball in den Lauf von Kevin Adam die Jenaer Abwehrreihe - Adam tauchte dadurch völlig frei vor FCC-Keeper Alexander Moritz auf, konnte ihn jedoch nicht überwinden. Nur Augenblicke später zog der aufgerückte Sebastian Seifert nach Innen, allerdings kratzte Moritz den halbholen Versuch aus 17 Metern aus dem linken Eck (3.). Die Gäste traten dominant auf, hatten bereits nach einer Viertelstunde vier Eckbälle herausgeholt. Doch was nützt aller engagierte Beginn, wenn der Gegner bei seiner ersten nachdrücklichen Offensivbemühung alles über den Haufen werfen kann. Der agile Mittelfeldribbler Hayri Sevimli drang über links in Richtung Grundlinie, Markus Krug stand Spalier und die halbhohe Eingabe durfte Stefan Treitl im Fünfmeterraum per Hechtkopfball vollenden (18.). Erneut bot dieser unnötige Rückstand der geballten Verunsicherung der Lok-Elf freies Feld - bis auf den obersten Tribünenplatz war die Angst vor eigenen Fehlern zu spüren. Jenas ebenfalls wild durcheinander gewirbeltes Team nahm dies dankend zum Anlass, die Leipziger weiter unter Druck zu setzen. Evers stürzte sich dabei gerade noch rechtzeitig in den freien Weg von Konrad Bosse (22.) und hatte zwei Minuten darauf Glück, dass der Drehschuss des FCC-Angreifers aus zwölf Metern im letzten Moment zur Ecke abgefälscht wurde. Es musste schon weit mehr als eine halbe Stunde vergehen, ehe sich Lok wieder gefangen hatte. Raik Hildebrandts Seitenwechsel fand den durchgestarteten Christoph Schulz, der beim Schussversuch aus eigentlich gut situierten 14 Metern entscheidend gestört werden konnte (36.).

Saalbachs Aufrüttler, Mutmacher, Hoffnungsschimmer - war letztendlich nur von kurzer Wirkung

Drei Minuten später durchzog endlich wieder greifbare Erleichterung das Abbe-Sportfeld. Görkes weiter Einwurf konnte von einem Jenaer Verteidiger nur unzureichend in den Rückraum des eigenen 16ers befördert werden, von wo aus sich Markus Saalbach gebührend bedankte, in dem er flach ins linke Eck den Ausgleich erzielte. Ein Aufrüttler, ein Mutmacher, ein Hoffnungsschimmer (39.), den Kevin Adam sogar noch hätte veredeln können, vielleicht sogar müssen - als er Görkes Ecke freistehend aus Nahdistanz köpfte und Moritz den Ball reaktionsschnell von der Linie klärte (41.). Berechtigter Optimismus schwelte bei den mitgereisten Lok-Fans zum Wiederanpfiff. Allein - das darf vorweggenommen werden - ihre Liebsten sollten in keinster Weise den Schwung der Schlussphase des ersten Durchgangs wieder aufnehmen können. Evers‘ Fingerspitzen verhinderten bei Bosses Lattenkopfball noch Schlimmeres (53.), Evers‘ missglückte Faustabwehr begünstigte dagegen sieben Minuten darauf den fundamentalen Rückschlag: Robert Häring fiel der zu kurz abgewehrte Ball vor die Füße, den er darauf flach aus 17 Metern im Kasten des FCL unterbrachte. Als zu allem Übel Benjamin Fuß einen FCC-Konter so beendete, dass er ungestört in den Lok-Strafraum dribbeln durfte, um aus spitzem Winkel den Vorsprung auf 3:1 auszubauen, war die Partie praktisch entschieden (73.). Außer einem Hechtkopfball von Fraunholz nach Christoph Schulz‘ Flanke brachten die Gäste nichts Konstruktives mehr zustande und kassierten somit auch ihre verdiente dritte Punktspielschlappe in Folge.

Carl Zeiss Jena II: 1 Alexander Moritz - 13 Benjamin Fuß, 5 Robert Häring, 3 Gary Häusler, 2 Christian Rödiger - 18 Christoph Grabinski - 20 Yves Brinkmann (88. 22 Stephan Pabst), 3 Stefan Treitl (70. 17 Fabian Abramowitz), 16 Hayri Sevimli - 19 Davy Frick, 9 Konrad Bosse (81. 15 Ömer Faruk Cay)

1. FC Lok: 1 Jan Evers - 7 Alexander Kunert, 3 Markus Krug, 8 Jens Werner, 15 Sebastian Seifert - 16 Raik Hildebrandt (67. 10 René Heusel), 23 Markus Saalbach, 17 Thorsten Görke, 11 Kevin Adam (46. 25 Marcus Brodkorb) - 6 Christoph Schulz, 9 Benjamin Fraunholz

Tore: 1:0 Treitl (18.), 1:1 Saalbach (39.), 2:1 Häring (61.), 3:1 Fuß (73.)

Gelbe Karten: Treitl, Häusler - Heusel

Schiedsrichter: Christian Paul (Berlin)

Ernst-Abbe-Sportfeld: 321 Zuschauer

Bilder

Bilder: Bernd Scharfe

 
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