1. Spieltag
1. FC Lok - FC Sachsen Leipzig 2:0 (1:0)
Spielbericht
Endlich der zweite Saisonsieg - und das im Derby! Der 1. FC Lok Leipzig gewann verdient das Nachholspiel vom 1. (!) Spieltag gegen den FC Sachsen Leipzig vor 10.600 Zuschauern im Leipziger Zentralstadion mit 2:0 (1:0). Schon früh ließ Lok-Kapitän Thorsten Görke die gut 6.500 blau-gelben Fans im weiten Rund jubeln. Nach der Pause sorgte Joker René Heusel alsbald für die Vorentscheidung zum 2:0 (56.). Lok-Coach Mike Sadlo brachte im Mittelfeld die beiden Winterneuzugänge Heiner Backhaus sowie den Tschechen Pavel Devaty. Zudem absolvierte der bisher Dauerverletzte Sommerneuzugang Sebastian Kieback auf der rechten Außenbahn sein erstes Pflichtspiel für Lok. Und dies bereits vorweg: Alle drei „Neuen" hinterließen einen guten Eindruckt. Auch auf der Gegenseite wirbelte Sachsen-Coach Dirk Heyne seine Truppe kräftig durch. So absolvierte u. a. Robert Adler sein erstes Pflichtspiel von Anfang an.
Leidenschaft und Kampf par excellence
Aber rein ins Spiel: Zunächst sorgte Sachsen-Kicker Khvicha Shubitidze für das erste Achtungszeichen, als er aus 22 Metern über den Lok-Kasten schoss. Doch danach überzeugten einzig die Blau-Gelben, die mehr Leidenschaft und Kampf auf dem „Acker" in der WM-Arena zeigten. Die Belohnung: Nach einem Foul von Sven Werner an Angreifer Benjamin Fraunholz trat Kapitän Görke zum Freistoß aus gut 25 Metern an. Der Görke-Hammer strich durch die Sachsen-Abwehr und rutschte Keeper Felix Weiß zu guter Letzt durch die Finger - 1:0. Was für ein Jubel unter den Lok-Fans! Und das schönste - die Probstheidaer begnügten sich damit nicht, blieben weiter am Drücker. Nur neun Minuten später segelte eine Görke-Ecke von rechts Richtung Neuzugang Devaty, der aber am langen Pfosten aus neun Metern knapp links vorbeizielte. Allerdings ergab sich folgend plötzlich die dicke Chance für den FCS. Sven Seitz bekam auf links das Leder, umkurvte Keeper Evers - doch statt abzuschließen, schlug Seitz einen weiteren Haken, um anschließend von Jens Werner in allerhöchster Not kurz vor der Torlinie den Ball abgeluchst zu bekommen. Puuh! Auf der Gegenseite wieder Freistoß für Lok. Wieder trat der ominpräsente Görke an. Doch diesmal hielt Weiß aus 18 Metern sichern (22.). Sieben Minute später probierte es Kieback mit einer Volley-Bogenlampe aus 20 Metern, doch Weiß fingerte die Kugel noch zur Ecke. Erst allmählich kam der FC Sachsen etwas besser ins Spiel - ohne dabei jedoch echte Torgefahr auszustrahlen. Bis auf die 45. Minute: Ein Freistoß von Daniel Heinze von links segelte flach durch den Lok-Strafraum, aber gleich drei Grün-Weißen grätschten Zentimeter am möglichen Ausgleich vorbei ...
Joker Heusel sorgt für die Vorentscheidung
In der Halbzeit ersetzte Mike Sadlo den entkräften Kieback mit Markus Saalbach, der ins defensive Mittelfeld rückte. Und die zweite Halbzeit bot gleich die Vorentscheidung im energisch umkämpften Lokalderby. 56. Minute: Wiederum brachte Görke einen Freistoß von links in den Strafraum, über Umwege landete der Ball beim gerade eingewechselten Joker René Heusel, der im Strafraum aus der Drehung überlegt zum 2:0 versenkte. Tosender Jubel im Rund - zumindest in den blau-gelben Blöcken. Der FCS unter Schock, nichts zu sehen von einer Trotzreaktion. Stattdessen noch einmal Benedikt Seipel, doch dessen 25 Meter-Schlenzer griff sich Weiß im Nachfassen. Die Schlussphase gehörte dann aber dem FC Sachsen. Auch wenn die Leutzscher lediglich bei einem Kopfball von Enrico Köckeritz aus 12 Metern (nach Shubititzde-Ecke) noch einmal richtig gefährlich werden konnten (80.). Der Rest ging im Jubel unter. Ein verdienter Derbysieg für den 1. FC Lok, dem damit ein perfekter Start in die „Rückrunde" gelungen ist. Endlich konnte der zweite Saisonsieg erreicht- und der Anschluss auf einen Nichtabstiegsplatz hergestellt werden. Jetzt gilt es - am besten natürlich gleich im Heimspiel gegen den VfB Auerbach am kommenden Samstag -, nachzulegen. Mit jenen Ansätzen von spielerischer Qualität der ersten halben Stunde sowie der heute unermüdlich aufopferungsvollen Einstellung die gesamten 90 Minuten über sollte auch im Plache-Stadion zumindest einiges möglich sein.
von Chris Paul
1. FC Lok: 1 Jan Evers - 8 Jens Werner, 3 Markus Krug, 17 Thorsten Görke, 15 Sebastian Seifert - 22 Sebastian Kieback (ab 46. 23 Marcus Saalbach), 12 Heiner Backhaus, 13 Stephan Knoof, 18 Pavel Bevaty (68. 6 Christoph Schulz), 2 Benedikt Seipel - 9 Benjamin Fraunholz (53. 10 René Heusel)
FC Sachsen Leipzig: 1 Felix Weiß - 2 Christopher Kuckelt, 5 Sven Werner, 15 Enrico Köckeritz, 20 Robert Adler (73. 7 Florian Felke) - 11 Daniel Heinze, 8 Mario Scholze, 16 M. von der Weth (59. 6 Kevin Kittler), 12 Sven Seitz - 10 Khvicha Shubitidze - 9 Ondrej Barvinek (81. 18 Fabian Schößler)
Tore: 1:0 Görke (5.), 2:0 Heusel (56.)
Gelbe Karten: Fraunholz (25.), Görke (79.) - Kuckelt (22.), Scholze (29.)
Gelb-Rot: Seifert (83./wdh. Foulspiel)
Schiedsrichter: Andy Weißenborn (Berlin)
"Red Bull Arena": 10.600 Zuschauer
Bilder
Bilder: Bernd Scharfe und E. Gruszinsky