Foto: HörMal Audiodeskription

Verein, Top3, Top7, Blindenfußball | Dienstag, 29. Oktober 2019

BEREITS ZUM ACHTEN MAL

Sächsischer Blindenfußballcup in Leipzig

Mit einem international besetzten Teilnehmerfeld fand der 8. Sächsische Blindenfußballcup am 26. und 27.10.2019 in Leipzig statt. Fünf Mannschaften aus Deutschland, Russland, Belgien, Österreich und Tschechien spielten an diesem Wochenende um den Sieg. Organisiert wurde der Blindenfußballcup vom 1. FC Lokomotive Leipzig und dem Chemnitzer Ballspiel-Club.

Außerhalb der Blindenfußball-Bundesliga gibt deutschlandweit in dieser Sportart nur wenige Vereinsturniere. Der Sächsische Blindenfußballcup hat mittlerweile einen gewissen Kultstatus erreicht. Fast alle Mannschaften nahmen weite Wege auf sich, um Teil des Turniers zu sein. Spitzenreiter in puncto Anreisezeit war die russische Mannschaft vom FC Spartak Yoshkar-Ola mit ca. 36 Stunden Anfahrt. Eine weitere Besonderheit war der Zusammenschluss der Mannschaften FC St. Pauli/1. FC Lokomotive Leipzig/Ballspiel-Club Chemnitz, die das Turnier als Spielgemeinschaft bestritten und letztendlich auch gewannen.

Bei der Durchführung eines solchen Events darf eine Live-Audiodeskription natürlich nicht fehlen. Vor allem dann nicht, wenn blinde und sehbehinderte Menschen im Fokus stehen. Das Unternehmen HörMal Audiodeskription stattete das Turnier an beiden Tagen mit der Spielbeschreibung aus und trug so zur Barrierefreiheit bei. Mittels Audiodeskription können Menschen mit einer Sehbehinderung sowie mit bestimmten körperlichen Behinderungen oder auch geistiger Behinderung die Vorgänge auf dem Spielfeld und in der Halle besser verfolgen. Die Reporter beschreiben dabei Spielszenen und -abläufe detailgenau. Die Audiodeskription bietet außerdem auch einen Mehrwert für alle, die diese Sportart nicht kennen. Michael Falb (Blindenfuß-balltrainer aus Chemnitz) sowie die Lok-Spieler Robert Berger und Marcel Wagner nutzten im Rahmen des Turniers diese Technik, um die Veranstaltung zu verfolgen.

Eine besondere Spielgemeinschaft

Dass die Gastgeber aufgrund von Verletzungen in einer Spielgemeinschaft mit dem FC St. Pauli spielten, war in diesem Jahr eine Notlösung, die aber zuletzt alle Beteiligten zufriedenstellte. Ein besonderer Dank geht dabei an Wolf Schmidt, der sich als Trainer vom FC St. Pauli für diese Spielgemein-schaft stark machte: „Es ist schon so, dass man sich bei diesen Vereinsturnieren, was nicht Bundesliga ist, auch gegenseitig unterstützt. Das tut ja keinem weh. Ich finde es reizvoll zu zeigen, dass man auch miteinander spielen kann, egal welche Trikotfarbe man sonst trägt.“

Spielergebnisse und Einzelehrungen

Mit vier Siegen, zwölf Toren und nur einem Gegentor siegte die Spielgemeinschaft FC St. Pauli/1. FC Lokomotive Leipzig/Ballspiel-Club Chemnitz. Jonathan Tönsing vom FC St. Pauli wurde mit neun Toren zudem Torschützenkönig.

Die gesamte Tabelle in der Übersicht:

Platz 1: St. Pauli / Lok Leipzig / BCS Chemnitz (12 Punkte, 12:1 Tore)
Platz 2: FC Spartak Yoshkar-Ola (9 Punkte, 10:2 Tore)
Platz 3: ÖBSV Vienna (6 Punkte, 3:8 Tore)
Platz 4: Cécifoot Charleroi (3 Punkte, 3:7 Tore)
Platz 5: BSC Praha (0 Punkte, 2:12 Tore)

Weitere Einzelehrungen gingen an Filippo Bosco von Cécifoot Charleroi, der als bester Torhüter ausgezeichnet wurde. Als bester Spieler wurde von den Schiedsrichtern und Trainern Evgeny Ivanov vom FC Spartak Yoshkar-Ola ausgezeichnet.

Blindenfußballcup 2020 kann kommen

Insgesamt zeigten sich alle Beteiligten mit dem Turnier sehr zufrieden. Carola Kuhn, Leiterin der Breitensportabteilung vom 1. FC Lokomotive Leipzig, sprach von spannenden Spielen – man habe den Teams angemerkt, dass sie im Turnier absolut motiviert waren: „Ich bin auch mit dem organisatorischen Ablauf zufrieden. Der gemeinschaftliche Abend im Club Casino auf dem Gelände des Bruno-Plache-Stadions hat, glaube ich, auch zum Teamgeist aller Mannschaften beigetragen.“

Text und Fotos: HörMal Audiodeskription

 
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