Im Oktober 2012 wechselte "Bussi" die Lichtmaschine eigenhändig.

Verein, Top3, Top7 | Sonntag, 23. November 2014

"Ein Hoch auf unsern Busfahrer!"

Ein Beitrag über Dieter "Bussi" Barth aus dem Stadionheft BRUNO

Beim 1. FC Lok gibt es viele bekannte Gesichter, die auch schon seit Jahrzehnten den Fußball in Probstheida begleiten. Eines davon gehört einem Mann, der eigentlich nur als "Bussi" bekannt ist. Der Gebürtige Bayer Dieter Barth ist seit über 16 Jahren für den VfB/1. FC Lok im Einsatz.

Sein genaues Alter möchte "Bussi", der seit vier Jahrzehnten Busunternehmer ist, nicht verraten, nur soviel: "über 70". Mit diesen "über 70" ist er aber noch im Einsatz und fährt neben den blau-gelben Fußballern auch Fans des FCL oder Touristen aus aller Welt. Zusammen mit seiner Lebensgefährtin Gudrun Walenszus betreibt er die Firma "Berg- und Talreisen" und ist eigentlich ständig auf Achse. Alles in Sachen Busreise kann dort gebucht werden. "Hauptsächlich führen wir Vereins- und Seniorenfahrten für bis zu 50 Personen durch", erzählt der stets gut gelaunte Dieter Barth. Allen betriebswirtschaftlichen Zwängen zum Trotz, bietet er dennoch lieber Lok-Fans seine Busse zu Auswärtsspielen an, als andere Angebote - auch lukrative - anzunehmen. Der Lok-Virus sitzt auch bei ihm tief. "Außerdem haben wir schließlich die grüne Umweltplakete und können jede Auswärtsfahrt antreten."

Neben den Männer- und Frauenteams von VfB/1. FC Lok Leipzig brachte "Bussi" auch andere Teams an ihre Spielorte. Darunter Benfica Lissabon, Schalke 04, das bulgarische Team von Spartak Warna und auch die DFB U17 sowie U19-Teams - männlich und weiblich. Doch das aufregendste Erlebnis hatte er im März 2001. Da gastierte Borussia Dortmund beim VfB Leipzig zu einem Benefizspiel vor 7.200 Zuschauern im Bruno-Plache-Stadion und gewann mit 1:0. "Die Fahrt danach, als wir von einer Polizei-Eskorte mit Blaulicht zum Flughafen begleitet wurden, das war schon besonders. Wir mussten so schnell fahren, damit der BVB noch seinen Spätflug erreicht. Während der wilden Raserei sagte dann Matthias Sammer: ‚Bei diesem Fahrstil wird mir schlecht!‘ Nun ja, das hört man nicht oft von einem Bundesligatrainer."
Unlängst - im Oktober 2012 - waren die Mechaniker-Kenntnisse des gelernten Reiseverkehrskaufmanns gefragt: "Das war das Spiel beim Berliner AK. Der Bus machte auf dem Hinweg schon einige Probleme. Während der 90 Spielminuten hab ich mal eben eigenhändig die Lichtmaschine gewechselt. Ist ja auch kein Problem mehr nach 50 Jahren Berufserfahrung!"

Warum nimmt er das alles noch auf sich? "Die Arbeit macht nach wie vor Spaß und ich opfere mich auch mit 70 gern noch auf." Seine Lebensgefährtin würde eigentlich auch gern einmal zu einem Lok-Spiel kommen. "Allerdings ist am Wochenende immer Buchhaltung angesagt, deshalb reicht es meistens nur für Lokruf", so Gudrun Walenszus.

 
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