Wolfram Löwe trifft für den 1. FC Lok beim 1:2 gegen Tottenham Hotspur im UEFA-Cup-Halbfinale. Für das Endspiel reichte es allerdings nicht.

Verein, Top3, Top7 | Donnerstag, 14. Mai 2015

Alles Gute für den Flügelflitzer

Wolfram Löwe feiert seinen 70. Geburtstag

Er war einer der schnellsten und gefährlichsten Flügelflitzer des 1. FC Lok, der DDR-Oberliga und der DDR-Nationalmannschaft der 60er und 70er Jahre. Seine kraftvollen Antritte waren bei den gegnerischen Verteidigern gefürchtet. So kam er unter anderem zu 43 Länderspielen für die DDR-Auswahl und als bisher einziger Lok-Spieler bei einer WM-Endrunde zum Einsatz. Am 14. Mai 2015 feiert Wolfram Löwe seinen 70. Geburtstag. Präsidium und Aufsichtsrat des 1. FC Lokomotive Leipzig gratulieren ihm dazu ganz herzlich und wünschen ihm alles Gute, Glück und Gesundheit.

Wolfram Löwe ist eines der Gewächse der Markranstädter Talenteschmiede, die später in Probstheida auf sich aufmerksam machten. Mit knapp zehn Jahren begann er bei der BSG Turbine mit dem Fußballspiel. Dort, wo bereits sein Vater auf Torejagd ging. Von ihm hatte er das Stürmerblut geerbt. In einem Jugendspiel der Markranstädter beim damaligen SC Rotation erzielte er als 18-Jähriger alle vier Tore zum 4:1-Sieg des Außenseiters. Damit waren die Weichen seiner Zukunft für die nächsten 18 Jahre gestellt, denn der Club holte ihn sofort nach Probstheida. Dort blieb Löwe auch nach der Zusammenführung der besten Leipziger Spieler 1963 im SC Leipzig - und kam darauf schon bald zu seinen ersten Oberliga-Einsätzen. Ab 1965 gehörte er zur Stammformation. Ein steiler Aufstieg hatte begonnen. Er war beteiligt am Gewinn des Internationalen Fußball-Cups 1966, jenem ersten internationalen Titel einer DDR-Vereinsmannschaft. Bereits ein Jahr später erfolgte die Berufung in die Nationalmannschaft und der 1. FC Lok wurde DDR-Vizemeister. Doch auch nach dem jähen Absturz seiner Mannschaft 1969 in die zweitklassige DDR-Liga blieb Wolfram Löwe seinen Blau-Gelben treu. Der 1. FC Lok erkämpfte den sofortigen Wiederaufstieg, schaffte den Einzug ins Pokalfinale und Löwe wurde Torschützenkönig der Punkterunde. Unvergesslich bleiben zudem die spektakulären Spiele im UEFA-Pokal 1973/74 vor großen Kulissen, als der 1. FC Lok bis ins Halbfinale gegen Tottenham Hotspur vordrang - nicht zuletzt dank seiner vier Tore. Danach folgte das Highlight seiner Nationalmannschaftskarriere: Die WM-Endrunde in der Bundesrepublik 1974 mit vier Einsätzen. Zwei Wochen vor seinem 31. Geburtstag gewann er dann endlich seinen ersten nationalen Titel, den FDGB-Pokal 1976 im Finale gegen Vorwärts Frankfurt/O. Wenige Wochen später holte Löwe dann sogar Gold mit der DDR-Olympiaauswahl in Montreal.

Tief im Gedächtnis verankert ist ebenfalls sein letzter Nationalmannschaftseinsatz im Qualifikationsspiel zur WM 1978 gegen Österreich am 12. Oktober 1977 in Leipzig. 95.000 Zuschauer waren Zeuge, als Wolfram Löwe in der 50. Minute mit einer aufregenden Einzelleistung den 1:1-Ausgleich erzielte. Dabei hatte er dank seines schnellen Antrittes wieder einmal sämtliche Gegenspieler stehen lassen, lief allein auf Torhüter Friedel Koncilia zu, um diesen seelenruhig zu umkurven und den Ball ins leere Tor zu schieben. Zusammen mit Henning Frenzel prägte „Wolle" über 15 Jahre hinweg und in 370 gemeinsamen Einsätzen eine grandiose Offensive des 1. FC Lok. Der schnelle Linksaußen mit der Rückennummer 10 bestritt selbst 455 Pflichtspiele - Platz drei in der Ewigen Rangliste des Vereins.

 
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