Verein, Top3, Top7 | Donnerstag, 25. April 2019

POKALKRIMI OHNE HAPPY END!

Chemnitzer FC - 1. FC Lok Leipzig 13:12 n. E. (3:3, 2:2, 2:1)

Was für ein Spiel! Der 1. FC Lok verliert ein packendes Pokal-Halbfinale beim Chemnitzer FC unglücklich nach finalem Elfmeterschießen mit 12:13. Der Abend hatte alles, was das Fußballherz begehrt. Dramatik, Emotionen, Leidenschaft, ein echter Pokal-Fight! Darum lieben wir diesen Sport! Die knapp 7.500 Zuschauer, davon etwa 2.000 Lok-Fans, sahen ein Fußballspiel, was sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben wird.

Das Trainerduo Lisiewicz/Joppe konnte diesmal aus dem Vollen schöpfen. Auch der zuletzt erkrankte Benjamin Kirsten war wieder fit. Bei den Chemnitzern stand der angeschlagene Matti Langer wieder in der Startelf.

Die Lok-Elf kam wie in den Punktspielen gegen Chemnitz auch diesmal schwer ins Spiel. Nach einem Eckball schob Matti Langer bereits nach fünf Minuten den Ball mit langem Bein zur Führung ins Netz. Nach 20 Minuten musste der rotgefährdete Maik Salewski vom Platz und wurde durch Maximilian Pommer ersetzt. Team-Chef Björn Joppe wurde wenig später nach einem Dialog mit dem Schiedsrichter auf die Tribüne Platz verwiesen. Die Hausherren machten gegen eine etwas übermotiviert wirkende Loksche weiter Druck und nach einer halben Stunde schien das Spiel durch einen 20-Meter-Fernschuss von Langer bereits entschieden. Ein vorheriges Foul an David Urban wurde von Schiedsrichter Alexander Sather leider nicht geahndet.

Die Blau-Gelben schüttelten sich und kurz vor der Pause gelang Pascal Pannier nach Vorlage von Kevin Schulze mit einem schönen Schuss ins lange Eck der wichtige Anschlusstreffer. Unter den über 2.000 Lok-Fans im Stadion keimte wieder Hoffnung auf. 

In Halbzeit zwei legten beide Mannschaften dann noch einmal eine Schippe drauf. Chancen auf beiden Seiten im Minutentakt. In der 66. Minute gelang Maximilian Pommer nach einem schulbuchmäßigen Konter nach schöner Vorarbeit von Kevin Schulze der so wichtige Ausgleich. Wie schon vor drei Wochen im Punktspiel können die Blau-Gelben auch diesmal einen Rückstand aufholen. Benny Kirsten muss anschließend Kopf und Kragen riskieren und klärte bei einigen Torchancen der Chemnitzer großartig. So blieb es auch nach 90 Minuten beim Unentschieden und Schiedsrichter Sather pfiff zur Verlängerung. 

Und die Loksche ging sogar in Führung! In der 102. Minute gelang Kevin Schulze nach einem Freistoß von Nils Gottschick mit einem herrlichen Kopfball ins lange Eck das 3:2. Doch nur drei Minuten schlug der Tabellenführer der Regionalliga wieder zurück, Ioannis Karsanidis haute aus 20 Metern den Ball unhaltbar in die Maschen. Die letzten 15 Minuten brachten keine weiteren Tore und so musste das Elfmeterschießen die Partie entscheiden.

Ausgerechnet die Top-Torjäger Matthias Steinborn und Daniel Frahn scheiterten mit ihren Schüssen. Und so ging auch das Elfmeterschießen in die Verlängerung. Nachdem alle Lok-Spieler souverän ihre Elfer verwandelt hatten, scheiterte dann Paul Schinke mit seinem zweiten Versuch an Jakubov.

Was bleibt von diesem Abend? Ein sensationeller Support, eine großartig kämpfende Mannschaft mit viel Moral und unheimlich viel Stolz. Dieser Auftritt in Chemnitz macht Mut und zugleich Vorfreude auf die kommende Saison. Vielleicht klappt es ja dann einmal mit dem Pokalsieg. 

Tore: 1:0 Langer (5.), 2:0 Langer (27.), 2:1 Pannier (40.), 2:2 Pommer (66.), 2:3 Schulze (102.), 3:3 Karsanidis (105.)

Chemnitzer FC: Jakubov - Itter, Velkov (120. Blum), Hoheneder, Milde - Karsanidis, Langer, Grote, Garcia - Frahn, Bozic (99. Hoppe)

1. FC Lok Leipzig: Kirsten - Schinke, Urban, Zickert - Malone - Berger (76. Ziane), Pannier (59. Gottschick), Pfeffer, Salewski (21. Pommer) - Schulze - Steinborn

Zuschauer: 7.489

Gelbe Karten: Velkov, Milde, Bozic (alle Chemnitz), Kirsten, Malone, Urban, Berger, Pfeffer, Salewski, Gottschick, Zickert (alle Lok)

Gelb-Rot: Malone (Lok/114./wdhl. Foulspiel)

 
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